Die Idee dazu ist bereits vor drei Jahren bei einer Stammtischrunde entstanden, schildert Initiator Thomas Wallner. Heuer wurden insgesamt 2,8 Tonnen Bio-Äpfel eingesammelt und daraus 1.764 Liter hochwertiger Fruchtsaft gepresst. Die Streuobstwiesen auf denen die Apfelbäume wachsen sind typisch für die Region, prägen die Landschaft und fördern die Biodiversität.
Weil man die Wiesen erhalten wollte, sich das Fallobst zu verwerten für den einzelnen Landwirt aber wirtschaftlich nicht lohnt, ist die Idee zur gemeinsamen Saftproduktion entstanden, sagt Aicherbauer Johann Greischberger aus Seeham. Die hochwertigen Äpfel verfaulen zu lassen, widerstrebte dem Landwirt. „Es hat jeder nur so viele Äpfel, dass es zum Absatz-machen nicht lohnt. So macht man das gemeinsam“, sagt Greischberger.
Gemeinde, Tourismusverband und Bauern kooperieren
Wallner organisiert den Transport des Obstes und die Pressung in der Mosterei im benachbarten Seekirchen (Flachgau). Der Preis pro Kilogramm Äpfel ist für die Landwirte garantiert und der Aufwand halte sich in Grenzen. „Wir haben vor drei Jahren mit der Gemeinde, dem Tourismusverband und der Vermarktungsgemeinschaft Kisten angekauft und da haben wir auch 10.000 Flaschen kaufen können“, sagt Projektleiter Wallner. „Biodorf soll man nicht bloß sagen, wir machen das tatsächlich und binden auch die Kinder ein, die die Etiketten machen.“ Auf dem Flaschenetikett prangt das Apfelbild der zehnjährigen Christina Klinger aus Seeham, die einen Zeichenwettbewerb im Frühling gewonnen hat.
Erhältlich ist der Apfelsaft ausschließlich in Betrieben in Seeham. „Der Konsument sucht regionale Produkte, dieser Saft wächst in Seeham, wird hier gepresst und nur hier verkauft“, sagt Wallner.