Ampel mit Rotlicht
Gina Sanders – stock.adobe.com
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Politik

Neue Regeln für rote Bezirke

Die Gesundheitsbehörde des Landes hat am Freitag die Verordnung für die drei weiteren, Rot eingestuften Bezirke im Bundesland veröffentlicht. Ab Mitternacht gelten auch für den Flachgau, den Pongau und unerwartet den Pinzgau neue, strengere Regeln.

Vier Bezirke im Bundesland sind jetzt rot geschaltet, dazugekommen sind der Pinzgau, der Pongau und der Flachgau, betroffen von den neuen Maßnahmen sind nun insgesamt rund 70 Prozent der Salzburger. Für den Pinzgau, den Pongau und den Flachgau gilt nun- wie schon seit einer Woche für den Tennengau: Keine Veranstaltungen mehr, ausgenommen sind Begräbnisse mit bis zu 100 Personen.

Spiele und Trainings sind nur mehr im Spitzensport erlaubt. Indoor ohne Besucher, outdoor mit zugewiesenen Sitzplätzen und maximal 1.500 Besuchern und für Betreuungseinrichtungen gibt es die Empfehlung, Kinder über drei Jahre beim Eingang abzugeben und das Gebäude nicht zu betreten.

Verordnung gilt bis Mitte November

Diese Verordnung gilt vorerst bis 15. November, bestätigt der Sprecher des Landes, Franz Wieser: „Man muss die Lage natürlich weiterhin beobachten und bewerten. Dieser Zeitraum ist aber mindestens notwendig, um Änderungen im Infektionsgeschehen zu erkennen und festzustellen, ob die Maßnahmen greifen.“ Ist also ein Bezirk erstmal auf Rot gestellt, dürfte er das für mehrere Wochen bleiben.

Für die Stadt Salzburg und den Lungau, die von gelb auf orange gesprungen sind, ändert sich im Wesentlichen nichts. Es gilt weiterhin die Empfehlung des Landes, möglichst viel Homeoffice zu ermöglichen. Offen bleibt die Frage nach den Änderungen an den Schulen. Nachdem kommende Woche Herbstferien sind, werden die Schulen erst bei der nächsten Schaltung der Bildungsampel am kommenden Freitag auch für das Bundesland Salzburg bewertet.

Pinzgau hat Behörden überrascht

Die Corona-Ampel des Gesundheitsministeriums hat am Donnerstagabend gleich drei neue Salzburger Bezirke zum Hochrisikogebiet erklärt. Im Pongau und im Flachgau war das zu erwarten, völlig überraschend ist aber der Pinzgau mit dabei. Dort ist die Ampel von Gelb direkt auf Rot gesprungen.

Noch in der Vorwoche war der Pinzgau Salzburgs Coronavirus-Vorzeige-Bezirk mit den wenigsten Infektionen. Nun ist sie von gelb auf Rot gesprungen, das kommt auch für das Land Salzburg überraschend. Vor allem auch, weil die Fallzahlen der vergangenen sieben Tage, die sogenannte Inzidenzzahl, laut der Agentur für Gesundheit mit 172 niedriger ist als etwa im Lungau, der mit über 200 orange eingestuft ist.

Dass die Ampel im Pinzgau jetzt rot leuchtet, liege daran, dass die Inzidenzzahl in kurzer Zeit stark gestiegen ist, sagt der Sprecher des Landes, Franz Wieser: „Es haben sich die Werte hier wirklich vervielfacht. Diese enorme Steigerung und vor allem schwer eingrenzbare Cluster, haben jetzt dazu geführt, dass der Bezirk tatsächlich rot geworden ist.“

Vier von fünf Bezirken jetzt Rot

In Salzburg sind jetzt insgesamt vier Bezirke rot eingefärbt: der Pinzgau, der Pongau, der Flachgau und der Tennengau, der nach der Ampelschaltung auch weiterhin rot bleibt. Die Stadt Salzburg und der Lungau wechseln von gelb auf orange. Im Laufe des Tages will das Land neue Maßnahmen für die rotgefärbten Bezirke verkünden. Besonders stark betroffene Orte, wie momentan etwa Kuchl, unter Quarantäne zu stellen, sei derzeit nicht geplant, sagt der Landessprecher.

Infektionszahlen steigen weiter

Die Corona-Infektionszahlen in Salzburg steigen weiterhin stark an. In den vergangenen 24 Stunden sind 326 weitere Neuinfektionen gemeldet worden.