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ORF/Hufnagl
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Politik

D und NL: Reisewarnung für Salzburg

Ab Samstag wird es für Salzburg eine Reisewarnung aus Deutschland geben. Wie das Robert Koch Insitut am Donnerstag bekanntgab, wird Salzburg aufgrund der Corona-Infektionszahlen zum Risikogebiet erklärt. Auch die Niederlande haben am Donnerstag ihre Reisewarnung auf Salzburg ausgedehnt.

Deutschland wird Salzburg aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen zum Risikogebiet erklären. Das deutsche Robert-Koch-Institut bestätigte am Vormittag die neue Liste der Risikogebiete. Nachdem bereits Wien, Vorarlberg und Tirol auf der Liste standen, sollen nun alle anderen Bundesländer folgen, mit Ausnahme von Kärnten.

Außenministerium bereits in Kenntnis gesetzt

Das deutsche Auswärtige Amt hat das österreichische Außenministerium bereits am Mittwoch über diese Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Die Reisewarnung soll ab Samstag 0.00 Uhr gelten.

Mit einem negativen Test können Heimreisende eine 14-tägige Quarantäne vermeiden. Diese Regelung wird erst in gut zwei Wochen verschärft. Dann müssen Heimreisende mindestens fünf Tage in Quarantäne ehe sie sich freitesten können.

Haslauer: Einige Punkte müssen geklärt werden

Ob es wegen der Reisewarnungen zu Grenzschließungen- oder Kontrollen wie im Frühjahr kommen wird, ist noch nicht klar. Hier müssten noch einige Punkte mit Deutschland geklärt werden, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Donnerstag: „Die genauen Einreisebedingungen müssen die deutsche Bundesregierung beziehungsweise die Bundesländer erst festlegen. Dramatisch wird es aber dann, wenn es zu gesundheitstechnischen Grenzkontrollen kommt, so wie wir das im Frühjahr schon hatten, beziehungsweise dann, wenn an die Einreise nach Deutschland auch eine Quarantäneverpflichtung geknüft wird.“ Das stehe aber noch nicht fest, sagt Haslauer.

Laut dem deutschen Bundesministerium für Inneres werden corona-bedingte Binnengrenzkontrollen aktuell nicht erwogen. Zwischen Bayern und Tirol, wo die deutsche Reisewarnung schon länger gilt dürfen Berufspendler bisher ohne Corona-Tests passieren. Der bayirsche Ministerpräsident Markus Söder von der CSU hat gestern aber angekündigt künftig eine Testpflicht für Berufspendler einführen zu wollen. Bisher ohne konkreten Zeithorizont.

„Entscheidung kommt nicht überraschend“

Franz Wieser, Sprecher des Landes Salzburg, sagte Mittwochabend gegenüber den SN: „Die Entscheidung kommt leider nicht überraschend. Die Zahlen sind in Salzburg auf hohem Niveau und die Infektionen nehmen nach wie vor stark zu. Oberste Prämisse ist es jetzt, die Infektionszahlen wieder runterzubringen.“

Niederlande: Salzburg jetzt „orange“

Auch die Niederlande haben ihre Reisewarnung für Österreich ausgeweitet. Seit Mittwoch gilt auch für die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg ein Reisehinweis der Stufe „Orange“, wie das österreichische Außenministerium mitteilte. Damit sind nur mehr die Bundesländer Kärnten, die Steiermark und das Burgenland für niederländische Touristen auf „Gelb“. Als „Gelb“ gelten außerdem weiterhin Osttirol und die Enklaven Hinterriß und Jungholz, sowie Kleinwalsertal/Mittelberg.

Bei der Einreise bzw. Rückkehr aus den als „Orange“ eingestuften Gebieten ist eine zehntägige Heimquarantäne verpflichtend. Auch ein negativer PCR-Test vor oder nach Ankunft in den Niederlanden hebt diese Bestimmung nicht auf. Für „gelbe“ Gebiete ist eine Einreise ohne Einschränkung möglich. Nicht betroffen von der Quarantänepflicht sind auch Personen, die lediglich über die Flughäfen Wien, Salzburg, Linz und Innsbruck reisen, aber keinen Aufenthalt in Wien oder den genannten Bundesländern hatten. Auch Transitreisende sind von der Quarantänepflicht ausgenommen, allerdings gilt bereits ein Stopp zum Tanken als Aufenthalt

Hotellerie hofft Hauptsaison noch retten zu können

Ziel ist es jetzt die Hauptsaison zu retten, sagt Walter Veit – Vizepräsident der österreichischen Hoteliersvereinigung: „Die große Hoffnung die wir noch haben ist, dass die Zahlen jetzt schnell zurückgehen und wir die Hauptsaison wenigstens noch einigermaßen normal starten können.“

Die Vorsaison sei für die meisten Hoteliers de facto schon Geschichte. Vielmehr gehe es darum jetzt die Zahlen bis zum Winter zu senken. Stichtag für den Beginn der Hauptsaison ist der 17. Dezember. Der Tourismus macht in Österreich 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus und sorgt für Hunderttausende Arbeitsplätze. Pro Wintersaison werden mehr als 59 Millionen Übernachtungen verzeichnet, ein Großteil der Gäste kommt aus Deutschland.

Deutsche Reisewarnung für weitere Länder:

Deutschland warnt wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen neben fast ganz Österreich, auch vor Reisen in die Schweiz, nach Irland, Polen und große Teile Italiens. In Italien sind unter anderem die Hauptstadt Rom, die Toskana, Venetien, die Lombardei und Südtirol betroffen. Vor Reisen zu den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln wird hingegen nicht mehr gewarnt.