Reagenzgläser mit Hand in Gummihandschuhen
APA/Georg Hochmuth
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Gesundheit

Schnelltests beim Arzt und Besucherstopps

Angesichts der weiter steigenden Covid-19-Infektionszahlen im Land bieten viele Hausärzte ab Donnerstag auch Coronavirus-Schnelltests in ihren Ordinationen an. Unterdessen gilt bereits ein Besuchsverbot im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, ab Samstag dann auch im Landeskrankenhaus und der Christian-Doppler-Klinik in der Stadt Salzburg.

Es gebe bereits Fälle, in denen das Virus von Besuchern eingeschleppt wurde und sowohl in der Christian-Doppler-Klinik als auch im Landeskrankenhaus mehren sich Situationen, in denen die bisherigen Besuchsregeln und Hygienebestimmungen wie die Maskenpflicht nicht eingehalten wurden, meldet die Klinikleitung. Auch würde das Pflegepersonal von aggressiven Besuchern immer wieder beschimpft, so dass in Einzelfällen sogar der Sicherheitsdienst zu Hilfe geholt werden musste.

Das Besuchsverbot ab kommenden Samstag (24. Oktober) diene daher zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter, sagt SALK-, Geschäftsführer Paul Sungler. Ausnahmen gebe es lediglich für junge Väter in der Geburtenstation, Angehörige von Patienten in Pallivativsituationen und der Geriatrie und Psychiatrie nach Absprachen mit den jeweiligen Unikliniken. Die bereits geltenden Besuchsverbote im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg, an den Landeskliniken Hallein (Tennengau) und Tamsweg (Lungau) bleiben aufrecht.

Weniger verlässlich als PCR-Tests

Voraussetzung für die Schnelltests in den Arztpraxen sei, dass genug Platz vorhanden ist, um Covid-19-Verdachtsfälle von anderen Patienten zu trennen, sagt der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Halleiner Arzt Christoph Dachs. Der große Vorteil ist das schnelle Resultat in 15 Minuten. Die Hausärzte kaufen die Tests ein und erhalten pro Patient ein Honorar von 65 Euro von der Sozialversicherung, bei mehr als 60 Tests pro Woche sinkt das Honorar.

Wenn der Test schwach positiv ausfällt, werde zusätzlich ein PCR-Test gemacht, um absolute Sicherheit zu erhalten, denn von der Verlässlichkeit seien die bisher üblichen PCR-Tests den Schnelltests weiterhin überlegen. Die Entscheidung, in welchen Ordinationen ab Donnerstag die Tests mit schnellen Ergebnissen angeboten werden, liege bei den Hausärzten, sagt Dachs: „Es ist richtig, dass nicht alle Ordinationen dafür geeignet sind, die Patienten mit Infektionsverdacht räumlich und zeitlich zu trennen. Aber es wird auch viele Ordinationen geben, die das anbieten können und wo das Sinn macht.“ Patienten mit Symptomen müssen einen eigenen Termin erhalten und strikt getrennt von anderen auf den Test warten.

Ärztekammer kritisiert Schnelltests

Die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) hat heute Kritik an den seit heute möglichen Antigen-Schnelltests bei niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen geäußert -mehr dazu in Ärztekammer-Kritik an Antigen-Tests bei Hausärzten (news.ORF.at; 22.10.2020)