„Es ist eine große Weichenstellung für die Festspiele“, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums Hans Scharfetter nach der Sitzung. Für die geplante Generalsanierung des mehr als 60 Jahre alten Großen Festspielhauses, die Erweiterung der unter großem Platzmangel leidenden Werkstätten in den Mönchsberg hinein und eine verbesserte Logistik durch einen eigenen Zufahrtstunnel, wurde nun die Einsetzung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die Fragen zur Projektorganisation und –struktur klären soll. Eine der Herausforderungen dabei: Es gibt es für die einzelnen Häuser im Festspielbezirk unterschiedliche Eigentümer.
Crepaz: „Wir wollen höchste Qualität“
Das Direktorium wurde damit beauftragt, die Planungsleistung für das Großprojekt vorzubereiten, berichtete Scharfetter. Im ersten Quartal 2021 soll das Ausschreibungsverfahren vorbereitet, die Planungsleistungen im zweiten Quartal ausgeschrieben werden. „Wir wollen die Umsetzung 2025 starten und bis 2030 abschließen“, sagte der kaufmännische Direktor der Festspiele, Lukas Crepaz: „Für dieses Projekt gelten die gleichen Maßstäbe wie in der Kunst: Wir wollen höchste Qualität.“
Siebente Vertragsverlängerung von Rabl-Stadler
Bei der Sitzung stand auch die Verlängerung des Vertrags mit Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler auf der Tagesordnung. Rabl-Stadler hatte im Juni dieses Jahres ihre Bereitschaft erklärt, ihren mit 31. Dezember 2020 auslaufenden Vertrag bis zum Ende des wegen Corona bis 2021 ausgedehnten 100-Jahr-Jubiläums der Festspiele zu verlängern. Der Vertrag läuft nun bis 31. Dezember 2021, es ist die siebente Vertragsverlängerung von Rabl-Stadler. „Wir brauchen die Präsidentin mehr denn je“, sagte der Kuratoriumsvorsitzende. Sie sei gerade in der derzeitigen Situation „unersetzlich“. Der Beschluss zur Vertragsverlängerung fiel einstimmig.
Eines ihrer Ziele sei es, die für den Bau des geplanten Festspielcenters beim Schüttkasten notwendige private Finanzierung „in trockene Tücher zu bringen“, sagte Rabl-Stadler und wünscht sich, dass noch 2021 mit diesem Bau begonnen werden kann. Die Bewilligungen lägen vor, nun gehe es um die Sicherstellung der Finanzierung dieses „Jubiläumsgeschenks“.
Viele kleine Überraschungen für 2021 angekündigt
Das Festspielprogramm 2021 will das Direktorium im Dezember präsentieren. Es werde keine großen, aber viele kleine Überraschungen geben, kündigte Intendant Markus Hinterhäuser an. 2021 wollen die Festspiele möglichst viele jener Produktionen realisieren, die heuer wegen der Pandemie nicht zustande kamen. Das Kuratorium wird sich in seiner nächsten Sitzung am 17. Dezember mit dem Spielplan sowie dem Budget für den Sommer 2021 befassen, kündigte Scharfetter an.
Sanierung Festspielhäuser: Erste Beschlüsse
Die Salzburger Festspiele unternehmen die ersten Schritte für den geplanten Mega-Umbau um insgesamt 260 Millionen Euro: Am Dienstag musste dazu das Festspielkuratorium nun grundsätzliche Fragen klären, etwa wer die Führungsrolle bei der Generalsanierung und Erweiterung der Häuser in der Hofstallgasse übernehmen soll.