Wer alte Gemäuer mit neuem Glanz versehen will, der braucht Fingerspitzengefühl und Ausdauer. So gibt es auf Burg Mauterndorf noch viel zu tun. 45.000 handgeschnittene Lärchenschindel kommen auf das neue Dach über dem Kultursaal der Burg: „Der Kultursaal ist eine große Herausforderung. Wir haben eine Dachneigung von über 50 Grad“, sagt Zimmerer Anton Schitter aus Mauterndorf. „Da muss man auf den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit einen großen Wert legen, damit das Ganze unfallfrei über die Bühne geht.“
Wehrgänge und Burghof-Fassade in Mauterndorf sind bereits fertig, das Dach ist jetzt krönender Abschluss der Sanierung: „Unsere Sanierungsarbeiten sind immer sehr aufwendig. Wir versuchen ja, nach traditionellen Methoden zu sanieren“, sagt Maximilian Brunner von den Salzburger Burgen und Schlössern. „Der Vorteil ist aber, dass diese Sanierungen dann in der Regel auch sehr lange halten und in einem schönen Zustand auch altern können.“
Kosten wahrscheinlich höher als Eintrittsgeld-Einnahmen
Das Coronavirus bescherte auch den Salzburger Burgen und Schlössern kein einfaches Jahr: Um 50 Prozent weniger Besucher auf der Festung Hohensalzburg, eine Verzögerung der Bauarbeiten während des Lockdowns. Das hat auch finanzielle Auswirkungen auf die Sanierungen: „Normalerweiser können wir unsere Sanierungstätigkeiten durch Eintrittsgelder abdecken“, sagt Brunner. „Das wird im heurigen Jahr wahrscheinlich erstmals nicht der Fall sein.“
Großes Sanierungsprogramm auf Burgen
Blick in Baugeschichte in Werfen
Trotzdem blickt man zuversichtlich in die Zukunft – und auch hier in Werfen auf Baumaschinen. Neben den Arbeiten an Fassade und Burgmauer wird der Hochbrand-Gipsboden der Burgkapelle saniert. „Das ist ein wirklich spannendes Material, weil es sich um eine Art Terrazzo-Material handelt“, sagt Landeskonservatorin Eva Hody vom Bundesdenkmalamt. „Das wurde im 16. Jahrhundert im Raum Salzburg sehr gerne als Ersatz für gewachsenen Stein verwendet. Wenn wir hier jetzt sanieren, geht es darum: Wie alt ist ein Bauteil? Welche Herstellungsgeschichte erzählt es uns? Und wie hängt das mit der Baugeschichte der gesamten Anlage zusammen?“
Zu diesem Zweck wird jetzt erforscht, wie alt der Kapellenboden tatsächlich ist und welches Ersatzmaterial dem historischen Untergrund am Nächsten kommt. Damit auch kommende Generationen noch etwas haben von diesen monumentalen Zeugen längst vergangenener Zeit.