Christkindlmarkt auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt bei Nacht
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Wirtschaft

Stadt will, dass Christkindlmarkt stattfindet

Der traditionelle Christkindlmarkt rund um den Salzburger Dom soll heuer stattfinden. Die Stadt Salzburg kündigte an, ihn auf jeden Fall bewilligen zu wollen. Was noch fehlt, ist die rechtliche Grundlage – eine CoV-Verordnung der Bundesregierung.

Der Christkindlmarkt-Verein der Standler sagt, dass er für heuer um rund 50.000 Euro ein Corona-Präventionskonzept ausarbeiten habe lassen. Nach diesen Plänen soll es wieder rund 100 Stände so wie im Vorjahr geben – aber weniger Besucher, die gleichzeitig ins Marktgelände dürfen. Eine Einbahnregelung für die Besucher auf Dom- und Residenzplatz soll es nur dann geben, wenn der Markt besonders gut besucht ist. Die aktuelle Auslastung des Marktes soll online abrufbar sein.

Je nach den Coronavirus-Vorgaben der Regierung können die Maßnahmen auf dem Markt aber auch lockerer oder strenger ausfallen – das geht bis hin zur Absage. Das alles sind mögliche Szenarien im Präventionskonzept der Organisatoren.

Genehmigung für Christkindlmarkt in der Altstadt

Keine Stehtische, Konsumieren nur im Stehen oder Gehen

Auch für die Gastrostände auf dem Christkindlmarkt – als zum Beispiel Glühweinstände – gibt es eigene Regeln. Laut den Winterregeln der Regierung für die Gastronomie dürfen Gäste ja nur im Sitzen essen und trinken. Eine Ausnahme gibt es allerdings für Imbissstände – und darunter fallen auch die Christkindlmarktstände: Hier dürfen die Besucher auch im Stehen essen. Stehtische und Sitzgelegenheiten wird es am Adventmarkt aber nicht geben, um Ansammlungen zu vermeiden.

Besucher müssen also im Stehen oder Gehen konsumieren: „Ich kann mir das sehr gut vorstellen – denn genau das wollen wir verhindern, dass sich viele Menschen zusammenrotten auf Stehtischen oder an Bars und dort konsumieren“, sagt Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). „Denn dort sind wir wieder bei der Covid-Gefahr. Und das wollen wir unterbinden.“ Auch Christkindlmarkt-Vereinsobmann Wolfgang Haider sieht bei den Regeln keine Probleme. Für viele Besucher sei das „eigentlich nichts Neues. Die sagen doch: Das bin ich gewohnt, dass ich meine Ofenkartoffel oder das Würstel in der Hand halte und dann auf die Seite gehe und das esse. Und natürlich wird man dabei vielleicht auch stehenbleiben.“

Markt „wird genehmigt werden“ – aber Stopp möglich

Die Organisatoren warten noch auf die Genehmigung der Stadt – und die wartet wiederum auf die offiziellen Vorgaben aus Wien: „Wir warten noch auf die schriftliche Unterlage, da gab’s einige geringfügige Änderungen“, sagt Bürgermeister Preuner. „Aber auf Grund der neuen Covid-Bestimmungen scheint der Christkindlmarkt genehmigungsfähig und er wird auch genehmigt werden – natürlich immer mit der Maßgabe, dass das Ganze jederzeit auch wieder gestoppt werden kann, wenn sich die Situation ändern sollte.“

Kurzfristige Absage wäre großer Schaden

Eine kurzfristige Absage des Christkindlmarktes wäre für die Standler und die Organisatoren ein großer wirtschaftlicher Schaden: „Die zusätzlichen Covid-Maßnahmen am Salzburger Christkindlmarkt kosten über 200.000 Euro. Das kommt zum Standardbudget von 500.000 Euro dazu“, sagt Vereinsobmann Haider. „Das heißt: Am ersten Tag, bevor wir aufsperren, ist dieses Geld – also rund 700.000 Euro – weg.“

Läuft alles nach Plan, wollen die Veranstalter den Christkindlmarkt am 19. November eröffnen. Er soll dann bis 26. Dezember dauern.

Andere Veranstalter arbeiten noch an Konzepten

Die Organisatoren anderer prominenter Märkte – zum Beispiel beim Wolfgangsee (Flachgau), in Salzburg-Hellbrunn, in St. Johann oder in Großarl (beide Pongau) – arbeiten noch an eigenen Konzepten zum Schutz vor dem Virus. Der Stern-Advent in der Stadt Salzburg wurde dagegen wegen der CoV-Krise abgesagt.