ÖBB Railjet im Hauptbahnhof Salzburg – Lokomotive mit der Aufschrift „Heute. Für morgen. Für uns.“
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Verkehr

Notbetrieb auf der Westbahnstrecke endet

Der Notbetrieb für die Westbahnstrecke zwischen Salzburg und Wien endet in dieser Woche. Ein halbes Jahr lang bestellte und bezahlte das Klimaschutzministerium die Züge, um den Betrieb trotz des coronavirusbedingten Minus bei den Passagieren sicherzustellen.

Rund 50 Millionen Euro habe der Bund bezahlt, um den Bahnverkehr auf der Westbahnstrecke im vergangenen halben Jahr zu sichern. Das sagt ein Sprecher aus dem Klimaschutzministerium. Normalerweise ist die Bahnstrecke zwischen Salzburg und Wien die einzige, die sich rechnet und die keine Unterstützung von der öffentlichen Hand braucht. Durch die Corona-Pandemie war das anders, weil die Fahrgastzahlen und damit die Einnahmen stark zurückgingen.

Mit der Notvergabe der Züge ging auch ein ausgedünnter Fahrplan einher. Ab dem kommenden Donnerstag (8. Oktober) gelte wieder der gleiche Fahrplan wie vor der Pandemie, sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser: „Wir werden am 8. Oktober wieder den regulären Fernverkehrsfahrplan auf der Weststrecke aufnehmen. Das bedeutet, dass stündlich und pro Richtung zwischen Salzburg und Wien wieder zwei Fernverkehrszüge der ÖBB angeboten werden. In den Fernverkehrszügen haben wir aktuell 60 bis 70 Prozent des Fahrgastaufkommens vor Corona erreicht.“

Keine wechselseitige Gültigkeit der Tickets mehr

Während der sechs Monate, in denen das Klimaschutzministerium die Züge bei den ÖBB und der privaten Westbahn bestellte und bezahlte, galten die Tickets der beiden Bahnbetreiber wechselseitig in allen Zügen. Auch diese Regelung läuft jetzt aus.

Weil sich der Bund als Zahler jetzt wieder zurückzieht, will die Westbahn 100 Mitarbeiter zu kündigen. Deshalb gebe es weiterhin Gespräche, sagte eine Sprecherin des privaten Bahnbetreibers Westbahn. Die Verkehrspolitiker wollen den Bahnverkehr auf der Strecke jedenfalls weiterhin absichern.