Den Schwerpunkt der Sturmeinsätze verzeichnete die Landeswarnzentrale (LAWZ) am Samstag im Tennengau und im Pinzgau. Mit Windspitzen von 158 km/h fegte der Föhnsturm über die Rudolfshütte bei Uttendorf (Pinzgau), angetrieben von einem großen Tief über Frankreich.
Quer durchs Land viele kleinere Einsätze
517 Feuerwehrleute waren Samstagnachmittag seit den Nachtstunden im Einsatz, um entwurzelte Bäume wegzuräumen, abgedeckte Dächer provisorisch zu reparieren, verwehte Baustellengitter wegzuräumen oder Straßen frei zu räumen. Bei Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) kippte der Anhänger eines Sattelschleppers wegen des Sturmes in einen Graben.
Die Bahnstrecke zwischen Bischofshofen und Eben (beides Pongau) ist unterbrochen, weil Bäume auf die Oberleitung gestürzt sind. In Zell am See (Pinzgau) wehte der Sturm mit Spitzen von 93 Kilometer pro Stunde, in Saalbach (Pinzgau) schaffte er es auf 104 km/h. Am Sonnblick in Rauris (Pinzgau) wurden 128 km/h gemessen.
LAWZ warnt vor herumwirbelnden Gegenständen
In Oberalm und Golling (beides Tennengau) kappte der Sturm eine Stromleitung. Größere Schäden wurden bisher aber nicht gemeldet. Die Landeswarnzentrale appelliert dringend, am Samstag nicht in den Wäldern spazieren zu gehen und auf Gegenstände zu achten, die vom Sturm herumgewirbelt werden.
Zwei 15-Jährige kentern bei Wind mit Katamaran
Am Zeller See (Pinzgau) gerieten zwei 15-jährige Segler in Seenot, nachdem ihr Katamaran bei einem Wendemanöver bei Windspitzen von bis zu 93 km/h gekentert war. Wegen eines bereits laufenden Einsatzes wurde ein Wasserretter aber sofort auf die Notlage der Jugendlichen aufmerksam. „Die Wellen waren zu diesem Zeitpunkt gut einen bis 1,50 Meter hoch“, sagte Michael Kling von der Wasserrettung des Samariterbundes. Die zwei Segler konnten unverletzt geborgen und ihr gekenterter Katamaran ans Ufer gezogen werden.
Windspitzen bis 158 km/h
Mit Windspitzen von 158 km/h ist am Samstag ein Föhnsturm über Salzburg gefegt, angetrieben von einem großen Tief über Frankreich. Dieser besonders starke Wind ist bei der Rudolfshütte gemessen worden, aber zum Beispiel auch das Lammertal (Tenngau) und Glemmtal (Pinzgau) und die Bahnstrecke durch den Paß Lueg (Tennengau/Pongau) waren betroffen. Hunderte Feuerwehrleute waren seit den Nachtstunden im ganzen Land unterwegs, wenn auch die Probleme viel geringer waren als bei vergangenen Stürmen.