Szene mit Zuschauern aus dem Stück „Network“ im Publikumsstudio des ORF Landesstudios Salzburg
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„Network“: Mediensatire im Landesstudio

Das Salzburger Landestheater spielt die Mediensatire „Network“ noch bis 28. November in besonderer Kulisse: im ORF Landesstudio Salzburg. Das US-amerikanische Stück aus den 1970er-Jahren hat nichts an Aktualität eingebüßt.

In dem Stück geht es um eine Medienlandschaft, in der journalistische Ansprüche wenig zählen und sich alles nur um Geld dreht. Starmoderator Howard Baele ist seit 25 Jahren beim Sender – er soll wegen schlechter Einschaltquoten abgesetzt werden und kündigt daraufhin an, sich vor laufender Kamera umzubringen. In einem ständigen Ringen um Quote statt Qualität wird er so zur Marionette der Produzenten und zu einer Art Prophet, der die Wahrheit spricht.

„Das ist natürlich das Tagesgeschäft der Nachrichten, dass man immer irgendwas Schlimmes erzählt“, sagt Hauptdarsteller Axel Meinhardt. „Und wenn das einer über 25 Jahre macht, dann ist der auch irgendwie voll – er sagt: ‚Ich habe es hier herauf‘.“

Mediensatire „Network“ im Landesstudio

„Mussten nur wenig ändern – und wir waren aktuell“

Vorbild für das Stück ist der Film „Network“, der vor 40 Jahren bereits Missstände in der Medienbranche aufzeigte. „Wir haben versucht, eine Gegenwarts-Situation zu finden“, sagt Regisseur Claus Tröger. „Und es war eigentlich furchtbar, dass wir ganz wenig ändern mussten – und wir waren aktuell.“

Die Zuseherinnen und Zuseher werden in der Aufführung im ORF-Publikumsstudio zum Fernsehpublikum der News-Show – zwischen Bildschirmen und der gespielten Realität. Die Zuschauer waren von der Inszenierung angetan: „Sehr authentisch, weil’s natürlich ein Fernsehstudio und eine Rundfunkstation ist“, fand Wolfgang Wallner aus Gmunden. „Das ist gerade die Zeit, wo man über diese Thematik sprechen sollte“, ergänzte Gudrun Videntin aus Prien am Chiemsee.

Aufführungen bis 28. November

Noch bis zum 28. November wird das Stück im Publikumsstudio des ORF Landesstudios Salzburg aufgeführt – unter entsprechenden Coronavirus-Sicherheitsvorkehrungen.