Jacken haengen an einem Kleiderstaender und Schuhe stehen in einem Regal
APA/KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Politik

CoV-Politik: Heftige Kritik der Jugendschützer

Kritik an der Politik wegen der CoV-Krise übt am heutigen Weltkindertag die Salzburger Kinder- und Jugendanwaltschaft. Die Maßnahmen von Bund und Ländern würden ausschließlich darauf abzielen, die Zahl der Infizierten gering zu halten, die psychischen Folgen für Kinder und junge Leute würden total vernachlässigt.

Ihren Forderungen mehr Nachdruck verleihen will Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt am heutigen Weltkindertag bei der Präsentation des neuen Standortes der Kinder- und Jugendanwaltschaft in der Fasaneriestraße in Lehen.

„Schwere längerfristige Folgen“

Im Fokus der Pandemiebekämpfung stehe nur die Krankheit selbst, die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit würden komplett vergessen bzw. vernachlässigt, sagte Holz-Dahrenstaedt: „Man darf nicht allein eine erfolgreiche Politik daran messen, ob es einen CoV-Fall weniger oder mehr gibt. Wie geht es den Kindern und Jugendlichen längerfristig? Und die Folgen werden wir erst längerfristig abschätzen können.“

Kinder und Jugend als vernachlässigtes Thema

Obwohl in der Bundesverfassung eindeutig geregelt sei, dass bei allen politischen Maßnahmen das Kindeswohl vorrangig behandelt werden muss, komme das in der derzeitigen CoV-Diskussion viel zu wenig vor, so Holz-Dahrenstaedt.

Andrea Holz-Dahrenstaedt, Kinder-und Jugendanwältin Salzburg, kija
ORF
Holz-Dahrenstaedt

Die Kinder- und Jugendanwältin fordert, dass es in allen Krisenstäben auch Experten für Jugendschutz gibt. Zudem brauche es mehr Personal für die Jugendämter sowie für die Kinder und Jugendhilfe: „Die sind systemrelevant. Die dürfen nicht abgezogen werden für die Gesundheitsbehörden. Hier muss aufgestockt werden.“