Der Firmensitz der Salzburg AG in Salzburg Schallmoos
ORF.at/Roland Winkler
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Wirtschaft

Annäherung in Streit über Salzburg-AG-Struktur

Beim Streit über die Umstrukturierung des Landesenergieversorgers Salzburg AG sei es am Donnerstag im Aufsichtsrat zu einer Annäherung gekommen, aber Differenzen bleiben. Das sagen Personalvertreter. Das Unternehmen will die neue Struktur 2021 einführen.

Der Salzburg-AG-Vorstand will den Energieversorger nicht mehr in 15 Bereiche und Stabstellen aufteilen, sondern mit acht Unternehmensfeldern auskommen: Sales & Product, Innovation Accelerator, Energietechnik, Energienetze, Telekomtechnik, Services, Corporate Strategy und Corporate Management. So will das Unternehmen schneller auf Änderungen reagieren können und künftig auch im nahen Ausland geschäftlich aktiver sein.

Der Betriebsrat sprach sich im Vorfeld der Salzburg-AG-Aufsichtsratssitzung am Donnerstag vehement gegen diese Umstrukturierung aus – er fürchtet Einkommenseinbußen und Auslagerungen von Unternehmensteilen. Vor allem die Auslagerung des Energiehandels hatte Betriebsratsobmann Hans Grünwald heftig kritisiert. Dieser Bereich habe im Vorjahr 24 Millionen Euro Überschuss gemacht und soll jetzt nicht ausgegliedert werden, so Grünwald gegenüber dem ORF.

Betriebsrat will noch reden

Bei der Sitzung am Donnerstag sei es jetzt zu einer Annäherung der Standpunkte gekommen – mehr aber nicht, sagte Betriebsrat Grünwald am Nachmittag gegenüber dem ORF. Die derzeit präsentierten Pläne werde der Betriebsrat nicht mittragen, betonte Grünwald. Er ließ aber gleichzeitig Zuversicht durchklingen, dass es zur Annäherung der Standpunkte kommen könnte.

Salzburg-AG-Vorstandssprecher Leonhard Schitter betonte nach der Aufsichtsratssitzung, dass bei der Umstrukturierung "kein Job verloren geht. Im Gegenteil: Wir wollen damit die bestehenden Arbeitsplätze absichern, weiter wachsen und neue, innovative Arbeitsplätze in Salzburg schaffen.“

Vor drei Monaten war das Gesprächsklima zwischen Vorstand und Betriebsrat der Salzburg AG verfahren. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), musste schlichten. Daraufhin wurde der Betriebsrat in den Prozess rund um die strategische Neuausrichtung des Unternehmens eingebunden.