Abstrich für Coronavirus Test im Mund mit Wattestäbchen
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Gesundheit

CoV-Schnelltests: Einsatz „im Lauf des Oktobers“

Coronavirus-Schnelltests, sogenannte Antigen-Tests, könnten „im Lauf des Oktobers“ flächendeckend zum Einsatz kommen. Davon zeigt sich der Sprecher der österreichischen Laborärzte überzeugt. Die Tests sollen in maximal 30 Minuten Ergebnisse liefern.

Bei dem neuen Antigen-Test ist ein Abstrich aus dem Nasen-Rachen Raum nötig – genauso wie beim derzeit gängigen PCR-Test. Danach geht aber alles viel schneller. Die ersten Studienergebnisse deuten bereits darauf hin, dass die Antigen-Tests fast die gleiche Genauigkeit haben wie die aktuell genutzten PCR-Tests, erklärt der Salzburger Mediziner Georg Mustafa, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Labormedizin: „Nach den ersten Testresultaten bin ich durchaus optimistisch, dass wir diese Tests statt der PCR-Tests oder in Ergänzung zu den PCR-Tests einsetzen kann.“

Innerhalb der nächsten Wochen sollen die Vergleichstest mit der derzeit gängigen PCR-Methode abgeschlossen sein. „Wenn sich die technischen Daten, die hier verfügbar sind, in der Praxis bewahrheiten, gehe ich davon aus, dass die im Laufe des Oktobers bereits im vollen Einsatz sein werden“, erwartet Mustafa.

Coronavirus-Schnelltests schon bald im Einsatz

Kein Einsenden ins Labor mehr nötig

Der Vorteil der neuen Antigentests ist, dass sie keine aufwendige Laborinfrastruktur brauchen. So könnte man beim Hausarzt nicht nur den Abstrich machen, sondern nach einer Viertelstunde auch schon direkt das Ergebnis erfahren. Beim PCR-Test wartet man derzeit mindestens 24 Stunden auf ein Ergebnis. Grund dafür ist die Logistik – der Weg vom Arzt ins Labor und wieder zurück. Zudem sei der PCR-Test „auch nicht die billigste aller Methoden“, sagt Mustafa. „Wenn es billiger wird, wird das alle freuen.“

So könnten die Schnelltests für Entlastung in den Labors sorgen. Die sind nämlich jetzt schon mit den wöchentlichen Screenings etwa im Tourismus komplett ausgelastet. Auch ein Einsatz etwa in den Abstrich-Drive-In-Stationen des Roten Kreuzes oder bei Verdachtsfällen in Seniorenheimen, an den Schulen oder in den Spitälern ist denkbar.