Eine 36-jährige Wienerin in Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) zeigte am 29. Februar 2020 nach einem Besuch bei ihrem Lebensgefährten in Turin (Italien) erste Symptome. Seitdem ist viel passiert: Mehr als 57.000 Coronavirustests sind im vergangenen halben Jahr behördlich angeordnet worden, mehr als 1.600 davon waren positiv. 39 Personen sind mit Covid-19 verstorben. Am 25. März verstarb der erste Patient an Covid-19. Kurz davor, am 15. März musste die Wintersaison vorzeitig beendet werden und die Seilbahnen schließen.
Zunächst Pinzgau und Pongau, dann Zentralraum am stärksten betroffen
Der Tag mit den meisten Neuinfektionen war der 26. März, am 2. April wurde die Höchstzahl der aktiv Infizierten mit 833 erreicht, sagt der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp. Die meisten behördlich angeordneten Tests gab es mit 1.443 am 29. April, am 10. April gab es mit 78 die meisten an einem Tag Genesenen. Aktuell sind in Salzburg (Stand Samstag) 172 Personen infiziert. Während im Frühling vor allem der Pinzgau und der Pongau betroffen waren, sei das Coronavirus mittlerweile in den Zentralraum gewandert, so Filipp.
Alter der Infizierten stark gesunken
Geändert habe sich auch das Alter der Infizierten. Die größte Gruppe machten derzeit die 15- bis 34-Jährigen aus, vor ein paar Monaten waren es noch die 35- bis 54-Jährigen. Derzeit gibt es im Land Salzburg 30,8 Infizierte pro 100.000 Einwohner, die Stadt Salzburg liegt mit 41,3 und der Flachgau mit 53,4 deutlich über diesem Wert. Wie sich der Herbst entwickelt bleibt abzuwarten. Man sei aber gut gerüstet, betont der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP). Die Spitäler seien gut aufgestellt, die Lager mit den Schutzausrüstungen ausreichend gefüllt.
Zahl der betroffenen Gemeinden steigt wieder
Die Zahl der betroffenen Gemeinden ist im Laufe der Zeit gesunken. Am 29. März waren es zum Beispiel 95, am 29. Mai dann nur mehr sechs, bis 28. August ist die Zahl dann wieder auf 35 gestiegen. Die Gesundheitsbehörden der Bezirkshauptmannschaften reagieren auf lokale Ausbrüche und Cluster mit gegenseitiger Hilfe und Personalumschichtungen, um flexibel sein zu können.
Derzeit sind 130 Personen in der Landessanitätsdirektion, im Covid-Koordinationsstab, in den Bezirkshauptmannschaften und auch im Landes-Medienzentrum mit der Pandemie beschäftigt. Der Personalstand ist jederzeit durch Kolleginnen und Kollegen im Landesdienst erweiterbar.
Aktueller Behördenaufruf: Lokal in Itzling
Nach einem positiven CoV-Test eines Restaurantbesuchers ruft die Gesundheitsbehörde der Stadt Salzburg zu erhöhter Achtsamkeit auf. Wer am Donnerstag zwischen 14 und 15 Uhr im Restaurant Alpis in Itzling war, solle seinen Gesundheitszustand genau beobachten.