Radfahrerin auf Privatstraße zum Gutshof Glanegg, Allee mit Fahrverbotsschild „Privat“
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Politik

Debatte um Radwegsperre im Gutshof Glanegg

Die geplante Sperre des Radwegs durch den Gutshof Grödig-Glanegg (Flachgau) dürfte für Debatten sorgen. Gutsbesitzer Max Mayr-Melnhof will den Weg wegen der Unfallgefahr ja sperren. Die Grödiger Grünen protestieren dagegen.

Im Juni unterrichtete Max Mayr-Melnhof die Gemeinde Grödig, dass der Radverkehr auf der Privatstraße durch den Gutshof Glanegg unerträgliche Ausmaße erreicht habe: „Früher waren es ein paar Spaziergeher und ein paar Radfahrer. Mittlerweile sind es Tausende“, sagt Mayr-Melnhof.

Mayr-Melnhof: Viele Unfälle, gefährliche Situationen

Denn die Radrunde um das Untersbergmassiv werde auch dank der stark steigenden Verbreitung von E-Bikes immer beliebter, ergänzt der Gutsbesitzer – und ein Teil des ausgeschilderten Radweg um den Untersberg führe sie alle mitten durch seinen Gutshof. Dort komme es nun immer wieder zu Unfällen und gefährlichen Situationen: „Das ist speziell für eine Familie (die im Gutshof wohnt – Anm.) sehr gefährlich. Die hat den Ausgang von ihrer Wohnung direkt auf die Straße, wo’s da durchgeht. Da hat’s leider vor vier Tagen einen Unfall mit Fahrerflucht gegeben.“

Radfahrer fährt durch Tor im Gutshof Glanegg
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Derzeit fahren die Räder durch den Gutshof Glanegg

Seit Mitte der 1960er Jahren ist der bei Radfahrern beliebte Weg durch den Glanegger Gutshof eine private Straße, der Durchgang ist nur geduldet. Für Fußgänger soll das auch so bleiben, für Fahrräder soll ein neuer Weg rund um den Gutshof gebaut werden – entlang der Landesstraße. Grödigs Bürgermeister Herbert Schober (VP-Parteifreie) will dann auch gefährliche Kreuzungen entschärfen und den Radweg in Richtung Grödig neu trassieren und sicherer machen. Die Planungen und Verhandlungen dazu werden sicher ein bis zwei Jahren dauern, heißt es aus der Gemeinde.

Grüne sehen „über viele Jahre entstandenes Wegerecht“

Protest gegen die Radwegpläne kommt von den Grödiger Grünen: Zum einen sehen sie ein „über viele Jahre entstandenes Wegerecht“ für den seit Jahrzehnten „beliebten Radweg“. Und zum anderen bedeute der Bau eines neuen Radwegs neben der Landesstraße wieder einen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet an dieser Stelle – hier würde wieder Flächen versiegelt, was angesichts der bereits bestehenden Straße nicht unbedingt notwendig sei.