Für die Stadtverwaltung sind die alten, liegen- oder stehengebliebenen Räder ein Ärgernis: Jährlich werden hunderte an Fahrradständern dauergeparkte Räder zuerst markiert und dann eingesammelt. In den letzten Jahren wurden sie nach vier Wochen verschrottet, wenn sich kein Besitzer meldete und sie auch bei den regelmäßigen Radversteigerungen keinen Abnehmer fanden.
Freiwillige machte Räder am Wochenende transportfertig
Doch heuer sollen die Alträder ein zweites Leben in dem westafrikanischen Binnenstadt Burkina Faso bekommen: Über den Verein für Entwicklungszusammenarbeit VEZ wurde der Transport organisiert. Rund 30 Freiwillige halfen am Wochenende dabei, die Salzburger Räder zu demontieren und in einen Transportcontainer zu laden. Sie sollen jetzt per Schiff nach Afrika gebracht werden. Dort werden sie wieder zusammengebaut und zu Gunsten eines lokalen Hilfsvereins verkauft.
„Der Erlös ist zweckgebunden und kommt dem lokalem Verein zugute, der die Errichtung von Schulen und die Ausstattung von Krankenstationen realisiert sowie die Strom- und Wasserversorgung in den Dörfern verbessert“, sagt Othmar Weber vom VEZ. Der Verein brachte im Lauf der Jahre bereits rund 7.200 Räder aus österreichischen Gemeinden nach Afrika.
Transport für die Stadt Salzburg kostenlos
Die für den Fahrradverkehr in Salzburger zuständige Stadträtin Martina Berthold (Grüne) ist von dem Projekt begeistert. Zum einen sei der Transport für die Stadt kostenlos und zum anderen „freut es mich noch viel mehr, dass wir damit den zurückgelassenen Fahrrädern nicht nur ein zweites Leben geben, sondern durch ihren Verkauf in Burkina Faso auch noch einen guten Zweck unterstützen“, sagt Berthold. Der Salzburger Rad-Container soll Ende Oktober in Burkina Faso eintreffen.