Universität Salzburg am Rudolfskai, Geisteswissenschaftliche Fakultät
ORF.at/Georg Hummer
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Bildung

Unireform: ÖH lehnt Konzept ab

Das Tauziehen um eine Universitätsreform in Salzburg geht weiter. Größter Kritiker ist die heimische Studierendenvertretung (ÖH). Sie wirft dem Rektorat vor, dass der Universitätsbetrieb rein auf finanzielle Erträge ausgerichtet werde.

Während die Leitung der Universität Salzburg um ihre künftigen Budgetmittel kämpft, kritisiert die Österreichische Hochschülerschaft das Ringen um mehr Geld. Die Studierendenvertretung ist der Ansicht, dass die gesamte Uni nur noch auf finanziellen Ertrag ausgerichtet werde. Ein jetzt vorgelegtes Konzept lehnt die ÖH zum Großteil ab.

Fronten zwischen Uni und ÖH verhärtet

Die Fronten an der Uni sind verhärtet, und das bereits seit mehreren Monaten. Während die Österreichische Hochschülerschaft zunächst alle Pläne und Vorschläge zurückgewiesen hat, richtet sich die Kritik jetzt gegen ein fertiges Arbeitspapier. Unter dem Titel „Strukturreform Plus 2030“ will das Rektorat die Uni auf neue Beine stellen.

Geld vom Bund nur mehr für prüfungsaktive Studenten

Das sei vor allem aus finanziellen Gründen notwendig, wie Rektor Hendrik Lehnert in den vergangenen Wochen immer wieder betonte. Künftig werde es Bundesmittel nur mehr für prüfungsaktive Studenten geben, deshalb müsse die Unistruktur so umgebaut werden, dass Salzburg genau für diese Studenten attraktiver werde.

ÖH: Fachbereiche durch Umstrukturierung gefährdet

Die ÖH bezeichnet die neuerlichen Pläne als fragwürdig und stellt in den Raum, dass dadurch mehrere Fachbereiche zumindest gefährdet seien, unter anderem die Philosophie, die Linguistik oder die Altertumswissenschaften. Die ÖH befürchtet außerdem Kürzungen bei Lehrstellen und Studienassistenten, auch geplante Einsparungen in der Univerwaltung könnten negative Auswirkungen auf den Lehrbetrieb haben, heißt es am Mittwoch in einer Stellungnahme.

„Wir haben mehrfach betont, dass eine reine Aufteilung von Fakultäten auf dem Papier nichts bringt. Stattdessen sollte lieber an tatsächlichen Problemen gearbeitet werden“, erklärte die erste stellvertretende ÖH-Vorsitzende, Hande Armagan. Auffällig seien die an vielen Stellen mehr oder minder deutlichen Pläne, in der Verwaltung zu sparen und Strukturen zusammenzulegen. Das Argument des Rektorats, das Studium werde davon nicht beeinflusst, sei realitätsfremd.

Unileitung steht unter hohem finanziellen Druck

Ob und wie es weitere Verhandlungen zwischen Unileitung und Hochschülerschaft geben wird, ist noch offen. Das Rektorat steht unter hohem finanziellen Druck, eine Reform auf Schiene zu bringen. Man wolle aber trotzdem auch weiterhin einen Dialog mit der heimischen Studierendenvertretung führen.