Lkws im Stau
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Verkehr

VCÖ kritisiert Lkw-Verkehr auf Transitrouten

Der österreichische Verkehrsclub VCÖ kritisiert den stark zunehmenden Lkw-Verkehr in Österreich, speziell auf der Tauernautobahn (A10). In den vergangenen Jahren hätten die Transitrouten über Tauern und Brenner die Hauptlast des alpenländischen Schwerverkehrs tragen müssen – im Gegensatz etwa zur Schweiz, so die Kritik.

Allein auf der Tauernautobahn (A10) seien im Vorjahr deutlich mehr Lkw unterwegs gewesen als auf allen vier Schweizer Alpenübergängen. So seien auf der A10 bei Zederhaus (Lungau) 1,3 Millionen Schwerfahrzeuge gezählt worden, heißt es vom Verkehrsclub Österreich, auf den Schweizer Pässen dagegen nur knapp eine Million.

Der vor allem auf Umweltschutz ausgerichtete VCÖ beruft sich dabei auf Zahlen des eidgenössischen Bundesamtes für Verkehr. Und, so der VCÖ weiter, auch die Entwicklungen würden in entgegengesetzte Richtungen weisen: In der Schweiz nähme der Transitverkehr langsam ab, in Österreich dagegen zu.

Coronakrise brachte nur kurze Entspannung

Ereignisse wie die Coronavirus-Epidemie oder die Finanzkrise vor zehn Jahren hätten zwar einen positiven Einfluss auf den Schwerverkehr, findet der Verkehrsclub Österreich – allerdings nur kurzfristig, bedauert der VCÖ-Verkehrsexperte Michael Schwendinger: Sobald sich die Wirtschaft erhole, würde auch der Lkw-Verkehr wieder zunehmen. Als Konsequenz fordert der VCÖ eine Abkehr vom freien Warenverkehr auf EU-Ebene und einen Vorrang für die europäischen Klimaziele.