Seit kurzem wird der Pfad vom Krimmler Achental über das Windbachtal (Pinzgau) hinauf zum rund 2.600 Meter hohen Krimmler Tauern von der Alpenvereinssektion Krimml-Warnsdorf saniert – mit Erlaubnis der Nationalparkverwaltung. Nun seien aber bereits ein Bagger und ein Kettenfahrzeug von der Baustelle abgezogen worden, bestätigt der Hauptverband des Alpenvereins (ÖAV) dem ORF.
Bevölkerung hatte Sanierung kritisiert
Der ÖAV-Hauptverband selbst hatte nach Kritik aus der Bevölkerung einen Wegebau- und einen Naturschutzfachmann hinauf ins Windbachtal, einem Seitental des Krimmler Achentals geschickt – um zu sehen, wie fachgerecht die Sektion Krimml-Warnsdorf hier vorgeht. Diese Nachschau wird demnächst auch das Bundesdenkmalamt machen, bestätigt Gerd Pichler, der die Bauarbeiten stoppen ließ: „Wir sind ja von besorgten Stimmen aus der Bevölkerung kontaktiert worden, dass hier eine Sanierung stattfindet, die dem kulturellen Wert des Weges nicht Rechnung trägt. Uns sind Fotos geschickt worden, die uns dazu veranlasst haben, eine Unterschutzsstellung auszusprechen.“
Historischer Pfad nach Südtirol
Den uralten Weg dürften schon die Römer gegangen sein. Seit dem Mittelalter war er ein Handels- und Schmugglerpfad, 1946 dann die Fluchtroute für jüdische Emigranten – und bislang war er herrenlos. Die Alpenvereinssektion Krimml-Warnsdorf – die Medienanfragen an ihren Hauptverband in Innsbruck und die Nationalparkverwaltung in Mittersill (Pinzgau) verweist – wollte den Weg übernehmen.
Nationalparkdirektor Wolfgang Urban sagt, der Weg hätte in einen üblichen Standard versetzt werden sollen: „Ohne den Charakter des Steigs mit seinen gezielt gesetzen alten Steinen zu verändern.“ Seine Nationalparkverwaltung hatte auch die umstrittene Arbeit mit dem Spinnenbagger genehmigt. Die Entscheidung liegt nun beim Bundesdenkmalamt.