Christina Pesendorfer
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Sport

Tina Pesendorfers Weg zum Erfolg

Österreichs frischgebackene Staatsmeisterin und neue Nummer eins im Rollstuhl-Tennis, Tina Pesendorfer, ist eine halbe Salzburgerin. Die 31-jährige lebt zwar noch in Bad Ischl (Oberösterreich), trainiert aber großteils im Olympiastützpunkt Rif.

Mindestens ebenso erstaunlich und bemerkenswert, wie ihre sportliche Entwicklung ist aber der Weg, den Christina Pesendorfer persönlich und menschlich gegangen ist. Alles, was Pesendorfer erreicht hat, verdankt sie harter und konsequenter Arbeit.

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„Unbeugsam sein“ und „einfach nicht aufgeben“ hat sie zuerst auf den Tennisplatz und zuletzt in Kärnten zu ihrem ersten Staatsmeistertitel geführt – ohne Satzverlust hat Tina Pesendorfer diesen Titel geholt und dabei Serien-Staatsmeisterin Margrit Fink klar geschlagen.

„Es ist schon cool, dass ich jetzt die Nummer eins bin“

„Es ist schon cool, dass ich jetzt die Nummer eins in Österreich bin, nachdem ich die 19-fache Staatsmeisterin schlagen konnte. Das war in den vergangenen Jahren schon das große Ziel von mir, und ich bin froh, dass ich das jetzt geschafft habe“, freut sich Tina.

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„Es ist schon cool, dass ich jetzt die Nummer eins bin“: Christina Pesendorfer

Abseits des Tennisplatzes ist Pesendorfer eine durchaus nachdenkliche Person geworden. Mit dazu gemacht hat sie der 7. Juni 2007. Ihre Geschichte, die Geschichte ihrer Lähmung. Nach einer schlimme Beziehung folgten ein schlimmer Streit und eine schlimme Fehlentscheidung.

Nach einem Streit aus dem zweiten Stock gesprungen

„Ich bin damals vom zweiten Stock aus dem Fenster gesprungen, weil ich einfach keinen Ausweg mehr gesehen habe. Ich hatte Streit mit meinem Ex-Freund, und die Tür war verschlossen. Ich wollte aber einfach raus. Und nach einer schlimmen Vorgeschichte schien es mir der einzige Ausweg, da runter zu springen“, schildert Tina.

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Am Warum wäre Christina dann – wie wohl viele auch in einer derartigen Situation – fast zerbrochen. „Aber ich glaube, das Leben wollte mir zeigen, dass es auch so gut weitergehen kann und dass der Rollstuhl nicht der ‚Stop‘ in einem Leben ist, sondern man auch so sehr viel erreichen kann“, sagt Pesendorfer.

„Immer weiter kämpfen und nie aufgeben“

Tennis wurde für sie zum Licht am Ende des Tunnels. Sie war erfolgreich, fasste wieder Mut und begann zu studieren. Und Tina zeigt vor, dass im Leben entscheidend ist, was man kann – und nicht das, was man nicht mehr kann. „Meine Botschaft ist: Immer weiter kämpfen und nie aufgeben – egal, was im Leben daher kommt“, ermutigt sie andere, die ebenfalls in einer schwierigen Situation sind.

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Pesendorfer hat also die neue österreichische Staasmeisterschaft geholt und ist die neue Nummer 1 im heimischen Rollstuhltennis der Frauen. Was aber eigentlich noch viel wichtiger ist: Sie hat im Lauf der letzten Jahre über den Sport ihr selbstbestimmtes Leben zurückgewonnen und die Gewissheit, dass ihr Weg noch lange nicht zu Ende ist.

Christina Pesendorfers Weg zum Erfolg

Österreichs frischgebackene Staatsmeisterin und neue Nummer eins im Rollstuhl-Tennis, Christina Pesendorfer, ist eine halbe Salzburgerin. Die 31-jährige lebt in Bad Ischl, trainiert aber großteils im Olympiastützpunkt Rif.