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Flugbild: Gerald Lehner
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Tourismus

CoV-Cluster St. Wolfgang: Anspannung in St. Gilgen

Wie wirkt sich der CoV-Cluster von St. Wolfgang (Oberösterreich) auf die Salzburger Nachbargemeinde St. Gilgen (Flachgau) aus? Diese Frage beschäftigt viele Einheimische und Gäste. Der Ort ist derzeit voll ausgebucht.

Die CoV-Infektionen in Tourismusbetrieben in St. Wolfgang auf der anderen Seite des Wolfgangsees war am Samstag natürlich auch ein Thema bei Einheimischen und Gästen in St. Gilgen. Denn zumindest eine Infizierte des Clusters aus St. Wolfgang stammt aus St. Gilgen.

Gäste reagieren gelassen

Die Badegäste im Gemeinde-Strandbad waren am Samstag recht unterschiedlicher Meinung: „Wir haben nicht viel mitbekommen, weil wir eigentlich mit den Kindern den Tag genießen“, sagte eine Urlauberin aus Chemnitz. „Wir bewegen uns auch viel im Freien in der Natur, jetzt haben wir Gott sei Dank nicht so viel Kontakt. Wenn wir ins Geschäft zum Einkaufen gehen, setzen wir natürlich die Maske auf.“ Ein junge Altausseerin, die zum Baden gekommen war, gab sich optimistisch: „Beim Badeplatz, wenn da rundherum so viel frei ist, haben wir uns da keine Sorgen gemacht.“

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Flugbild: Gerald Lehner
St. Gilgen im Vordergrund mit Wolfgangsee und Schafberg. Hinten St. Wolfgang, Abersee und Strobl (Salzburger Flachgau)

Stand Sonntagmittag: 44 Fälle in St. Wolfgang

Die Zahl der CoV-Infizierten in St. Wolfgang steigt weiter an. Nachdem am Samstag weitere Tests ausgewertet wurden, ist der Cluster auf 44 positive Fälle angewachsen. Stand: Sonntagmittag – mehr dazu in ooe.ORF.at (26.7.2020=

„Da wird Panik gemacht“

Für einen Badegast aus Gmunden, der in St. Gilgen urlaubt, sind die negativen Schlagzeilen zum dem Cluster in St. Wolfgang „niemals gut. Da wird Panik gemacht. Das schadet nicht nur der Region, sondern allen Leuten, den Firmen genauso wie den Unternehmern.“

St. Gilgen ist derzeit – entgegen aller Erwartungen im Frühling und Frühsommer – voll ausgebucht. Es gebe sogar mehr Gäste als in den Vorjahren, sagt Franz Mayrhofer vom Tourismusverband St. Gilgen: „Nach dem Shutdown haben wir gedacht, dass wir eigentlich eine sehr ruhige Saison haben. Wir haben eigentlich das Gegenteil: Überall, wo ein See ist, sind überdurchschnittlich viele Gäste. Wir müssen schauen, wie wir mit der Situation umgehen.“

CoV-Cluster St. Wolfgang: Stimmung in St. Gilgen

Touristiker hoffen, „dass das nicht weitere Kreise zieht“

Mayrhofer zeigt sich aber zuversichtlich: „Diese Cluster haben wir im Griff. Diese Praktikanten (in den Betrieben in St. Wolfgang – Anm.), die da betroffen waren, sind bereit weggeschickt worden. Die Gäste sind auch getestet. Wir werden jetzt schauen, wie das weitergeht. Wir hoffen natürlich nicht, dass das weitere Kreise zieht.“

St. Gilgens Bürgermeister Otto Kloiber (ÖVP) sagt: „Ich habe das Gefühl, dass die Gäste im Endeffekt sagen: Das kann uns zu Hause auch passieren. Wir kommen aus Städten. Da ist es zum Teil gefährlicher, weil ich da zum Beispiel U-Bahn fahren muss. Hier kann ich in die freie Natur, hier kann ich den Menschenmassen ausweichen.“

Auch besorgte Stimmen in St. Gilgen

Die Einheimische Gisela Brandl sieht die Lage nicht so optimistisch: „Das wird schlimm werden. Wahrscheinlich wird das zu uns herüberschwappen, und dann werden wahrscheinlich weniger Gäste kommen, stornieren. Das müssen wir schauen, wie es weitergeht. Meine Tochter hat ein Cafe und wir haben’s heute schon gemerkt, dass weniger Gäste da sind. Wir haben speziell österreichische Gäste, aber wahrscheinlich wird sich’s auswirken.“

Mit Spannung werden nun die Ergebnisse der großflächigen Coronavirus-Screeningtests in St. Gilgener Tourismusbetrieben erwartet. Sie sollen Sonntagvormittag vorliegen.