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Handyapp hilft bei Naturbeobachtung

Das Salzburger Haus der Natur will die Naturbeobachtung mit einer Smartphoneapp erleichtern: Damit kann man ein Tier oder eine Pflanze per Handyfoto einfach identifizieren. Gleichzeitig werden so Daten für die Forschung und den Naturschutz gesammelt.

Die App soll es den Benutzern einfach machen: Sie müssen auf der Homepage der Datenbank ein Benutzerkonto erstellen und sich dann die Beobachtungs-App auf das Smartphone laden. Danach können sie ein Tier oder eine Pflanze fotografieren, laden das Foto in die Datenbank hoch und bekommen in wenigen Minuten ein Ergebnis, welches Lebewesen das ist.

Smartphone mit Foto von Grashüpfer in Naturbeobachtungs-App
ORF
In der App kann man Fotos von Pflanzen oder Tieren hochladen und bestimmen lassen

„Algorithmus erkennt die häufigsten Arten bei uns“

„Es ist ein Algorithmus, der die häufigsten Arten bei uns erkennt“, sagt Peter Kaufmann, Kurator der Biodervisitätsdatenbank. „Der ist aber natürlich nicht perfekt – deshalb werden die Daten im Hintergrund noch von Experten überprüft. Das sind internationale Fachleute, aber auch die Experten bei uns im Haus der Natur, die diese Daten validieren. Und dann wird man benachrichtigt, ob das stimmt oder ob das vielleicht doch eine andere Art war.“

Das Haus der Natur arbeitet dabei mit observation.org zusammen – das ist Europas größte Naturbeobachtungsplattform, sagt Kaufmann: „Wir wollen nicht das Rad noch einmal neu erfinden, sondern wir haben gesagt: Wir hängen uns an ein bestehendes System dran und haben uns da für das größte europäische System entschieden, für das holländische System observation.org, in dem schon 80 Millionen Datensätze für Europa erfasst sind. Das Gute ist, dass wir den Zugriff auf die Daten für Österreich haben und die auch importieren können zur weiteren Verwendung.“

Weltweit werden so Tiere, Pflanzen und Pilze erfasst. Allein die Ehrenamtlichen und Fachleute des Hauses der Natur registrierten schon über 100.000 Beobachtungen: „Vielleicht geht man schon mit viel offeneren Augen durch die Gegende, weil man sich denkt: Wenn ich vielleicht was Interessantes finde, kann ich das in die Observation-App eingeben. Dann achtet man vielleicht mehr auf die Umgebung. Vorher wäre es mir gar nicht so aufgefallen“, schildert Julia Weratschnig aus Anthering (Flachgau).

Daten helfen der Forschung, aber auch dem Naturschutz

Die hochgeladenen Daten werden direkt in die Biodiversitätsdatenbank am Haus der Natur übernommen – und haben dort auch einen ganz praktischen Zweck, sagt Kurator Kaufmann: „Hier stehen die Daten für Forschungsprojekte, für Rote Listen, für Publikationen zur Verfügung, aber auch für den angewandten Artenschutz – also zum Beispiel für Naturschutzverfahren oder Ähnliches.“

Die App ist also ein hilfreiches Werkzeug für die Forschung, aber auch für jeden Spaziergänger unter uns, der schon mal eine Planze oder ein Tier beobachtet hat und unbedingt wissen wollte, was er da genau gesehen hat.