Universität Salzburg am Rudolfskai, Geisteswissenschaftliche Fakultät
ORF.at/Georg Hummer
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Bildung

Streit um Uni-Umstrukturierung

An der Universität Salzburg gibt es weiter einen Konflikt und heftige Debatten um eine geplante Umstrukturierung. Studenten kritisieren, es blieben die Geisteswissenschaften auf der Strecke. Der Rektor weist das vehement zurück.

Viel Positives ist in letzter Zeit nicht aus der Universität Salzburg zu hören. Da gibt es zum einen ein Budgetloch von rund zehn Millionen Euro. Eine Vizerektorin warf nach nur wenigen Monaten im Amt nicht ganz freiwillig das Handtuch. Und jetzt protestiert die Studentenvertretung gegen Pläne zur Umstrukturierung der Paris-Lodron-Universität. Die Hochschülerschaft kritisiert, dass die Geisteswissenschaften auf der Strecke bleiben und naturwissenschaftliche, ohnehin finanzstarke Bereiche noch extra gefördert würden.

Sorge um „Mehrwert für Studenten“

„Die kleineren Fachbereich gehen einfach unter“, sagt Hande Armagan von der Hochschülerschaft: „Man merkt, dass die größeren Fachbereiche, die Geld bringenden Fachbereiche einfach größer und sichtbarer werden sollen.“ Und man vergesse auf die Kleinen, obwohl sie einen sozialen Mehrwert hätten für die Studenten. Die Vielfalt an der Uni sei jetzt in Gefahr.

Das stimme nicht, widerspricht Rektor Lehnert. Die Geisteswissenschaft und die sozialwissenschaftlichen Fachbereiche würden in Zukunft sogar gestärkt: „Ein Beispiel dafür ist eine Stärkung der Fachbereiche, die sozialwissenschaftlich arbeiten – Politikwissenschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaften und andere hier dazugehörige.“ Die könnten sich dann in einer gemeinsamen Fakultät auch viel besser definieren, so Lehnert.

Konzept soll in wenigen Wochen fertig sein

Das Konzept für eine „Uni Neu“ in Salzburg soll in wenigen Wochen schriftlich vorliegen. Die Zeit der intensiven Gedankenspielerei sei abgeschlossen. Allerdings: Mit der Zusammenarbeit in der Universität sei es derzeit nicht weit her – das ist intern zu hören.

Hochschülerschaft protestiert gegen Umstrukturierung

Einschnitte durch Sparpaket

Zusätzlich kämpft Rektor Lehnert noch mit dem Budgetloch – was Einschnitte zur Folge habe: „Ein schmerzhafte Entscheidung war zum Beispiel, dass wir die Zahl der Studienassistenten reduziert haben. Gerade für jemanden wie mich, der aus der Wissenschaft kommt, ist das wirklich kein einfacher Schritt gewesen.“

Bis Ende 2021 will die Universitätsleitung das aktuelle Budgetloch geschlossen haben. Dazu brauche es vor allem mehr Studenten, die auch Prüfungen ablegen. Denn nur für diese gibt es Geld vom Ministerium.