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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Wirtschaft

Hoteliers zwischen Optimismus und Frust

Trotz CoV ist die Stimmung und Buchungslage im Salzburger Tourismus nicht so schlecht, wie von vielen befürchtet. Eine Umfrage zeigt auf dem Land für Juli eine Auslastung bei den Buchungen von 50 Prozent – und 54 für August. In der Stadt sei die Lage aber noch sehr schwierig, heißt es.

„Es geht in die richtige Richtung“, sagt der Tourismusreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Die Lage sei allerdings zwischen Stadt und Land Salzburg zweigeteilt. In der Ferienhotellerie südlich des Pass Lueg – also in den Bergregionen – und an den Seen im Flachgau wäre die Buchungslage sehr gut: „Dort könnte man bei den Buchungen sogar in die Nähe des Vorjahres kommen.“ Gerade jene Betriebe, die viel investiert haben, seien gut ausgelastet und zum Teil schon ausgebucht.

Stadttourismus weiter sehr schwierig

In der Stadthotellerie hinke man allerdings noch hinterher: „Da werden wir sehen, wie sich der Festspielmonat entwickelt“, so Haslauer.

„Insgesamt war ich sehr überrascht über die positiven Ergebnisse der Umfrage“, sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH (SLTG). Rund 43 Prozent der Betriebe seien zuversichtlich, was die Entwicklung der Sommersaison betrifft. Die Einschätzung des Saisonverlaufs werde mit der Gesamtnote 3,2 bewertet, der Ausblick für den Herbst mit 2,7 noch etwas besser.

Viele haben Angst vor CoV im eigenen Betrieb

Geöffnet haben 94,5 Prozent der befragten Unternehmen. War es noch vor ein paar Monaten der Personalmangel, der die Touristiker am meisten beschäftigte, sind es jetzt die Sorge über Infektionen im eigenen Betrieb (53,6 Prozent), die finanzielle Situation des Betriebs (48,8 Prozent) und die Grenzöffnungen (45,7 Prozent). Es wäre richtig gewesen, frühzeitig auf ein emotionales Marketing zu setzen und den Urlaub in Salzburg stark zu bewerben, meinte Bauernberger. Auch für den Winter bereitet die SLTG eine emotionale Kampagne vor.

Screening aller Mitarbeiter im Tourismus

Die langsam wieder steigenden Infektionszahlen sehen die beiden Funktionäre noch gelassen: „Ich bin zuversichtlich, dass wir das gut in den Griff bekommen“, sagt Haslauer: „Wir haben dazugelernt und wissen nun genau, wie die Abläufe sind, und was zu tun ist.“ In der kommenden Woche starte das flächendeckende wöchentliche Screening von Mitarbeitern in Tourismusbetrieben.

Das Interesse in vielen Betrieben sei groß, es wären schon 12.000 bis 13.000 Personen für die freiwilligen Tests angemeldet worden. Das Pilot-Screening in Kleinarl-Wagrain hat bisher vier Infektionen zutage gebracht. Haslauer schlägt außerdem vor, Menschen, die nach einem Heimaturlaub in den Balkanstaaten nach Salzburg zurückkommen, vor der Wiederaufnahme ihrer Arbeit in einem Betrieb auf eine Infektion zu testen.

Deutsche wollen Personal mit Masken

Mit einer Wiedereinführung von Maskenpflicht – wie in Oberösterreich – hätte Bauernberger kein Problem. Er habe die Erfahrung gemacht, dass speziell die deutschen Gäste es sehr gerne sehen, wenn das Personal Masken trage. Die Maske sei bei den Gästen kein negativ besetztes Thema, sie wäre sogar Ausdruck von hohen Sicherheitsstandards im Umgang mit Covid-19.