Silbernes Tischgeschirr
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Kultur

Auf der Spur der Faszination des Silbers

Das kostbare Edelmetall Silber wird von jeher nicht nur zu Schmuck und Ziergegenständen verarbeitet, es hat auch antibakterielle Wirkung. Im Volksglauben hat es daher nicht nur in der Esskultur Bedeutung, ihm wird auch eine mythische, heilende Wirkung zugeschrieben.

Seit Generationen fasziniert silberner Glanz Menschen und hat vielen zu Reichtum, Ansehen und sogar Gesundheit verholfen. Zudem wird es „als hell und glänzend mit dem Mond und dessen Silberschein in der Nacht assoziiert. Silberringe hat man schon im Mittelalter getragen – angeblich um Epilepsie abzuhalten. Auch werden viele Plfanzennamen mit Silber assoziiert, wie die Silberpappel oder die Silberdistel. Silber wurde auch als Amulett verwendet, um Böses schon bei der Taufe abzuhalten“, sagt der Leiter Salzburger Landesinstituts für Volkskunde, Michael Greger.

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Silberamulett in Silberschale

Kühlung, Notgroschen und Glücksbringer

Weil Silber auch für ein sorgenfreies, glückliches und gesundes Leben steht, „gibt es aus Silber Essbesteck für kleine Kinder, Becher, Babyrasseln und Beißringe. Wenn es beim Zahnen recht weh tut, hat Silber kühlende Wirkung. Leute, die nicht so viel Geld hatten, da ist zumindest vom Paten ein Silbertaler geschenkt worden, auch als Notgroschen im Leben“, sagt Claudia Kontur vom Salzburger Silberverleih.

Mit Silber war aber noch mehr Aberglaube verbunden: So sollte etwa ein „Mutter-Gottes-Zwanziger“ aus Silber beim Viehhandel Glück bringen, sagt Greger. Die medizinische Wirkung von Silber ist hingegen wissenschaftlich erwiesen. Das Metall hat antimikrobielle Wirkung, das heißt es wirkt gegen Bakterien und Pilze und wird daher in Form von Cremen oder Wundauflagen verwendet, sagt Allgemeinmediziner Florian Connert aus Köstendorf (Flachgau).

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Silbernes Tischgeschirr

„Blaues Blut“ durch Silbergeschirr und -besteck?

Auch der Begriff „blaublütig“ soll damit zusammenhängen, dass der Adel stets mit Silberbesteck und oft von silbernen Tellern gespeist hat. Nimmt man Silber nämlich ein, kann es im Körper zu blau-gräulichen Verfärbungen der Haut und Schleimhäute führen, sagt Connert. Möglicherweise kommt der Begriff „blaublütig“ daher.

Faszination des Silbers