Coronavirus-Test bei Hotelpersonal
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Chronik

CoV-Tests im Tourismus angelaufen

Die Tourismusregion Wagrain-Kleinarl (Pongau) hat diese Woche als Pilotregion mit flächendeckenden Coronavirus-Tests von Tourismusmitarbeitern begonnen. 400 Angestellte wurden bereits getestet. Auf Dauer sollten diese Tests österreichweit wöchentlich im Tourismus stattfinden.

Die aktuelle Pilotphase, in der Tourismusmitarbeiter auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet werden, dauert vorerst drei Wochen. Die Bundesregierung will diese medizinischen Checks mittelfristig wöchentlich einführen. 45 Betriebe in der Region Wagrain-Kleinarl schickten ihre Mitarbeiter diese Woche zum freiwilligen Test, die Kosten dafür übernimmt der Bund.

Die Tests finden derzeit im Wochenrhythmus statt, ist ein Test positiv, kommt der oder die Mitarbeiterin in Quarantäne. „Hier wird sofort die zuständige Behörde, entweder ein Amtsarzt oder die Landessanitätsdirektion, informiert. Dann beginnt die Kette zu laufen, die Person wird abgesondert, die Kontakte ermittelt und informiert“, schildert AGES-Projektleiter Christian Eisner.

Einzelne lehnen Test wegen Betriebsschließung ab

Einzelne Betreiber in der Region schrecken deswegen vor den Tests zurück. Die Angst vor einem schlechten Image und einer Betriebsschließung geht mit einem positiven Test einher. „Die Angst kann ich generell verstehen, aber es ist ein Irrglaube zu denken, dass es in Ordnung wäre einen Test abzulehnen. Wenn wir einen positiven Fall finden würden, haben wir ja die Chance, den Mitarbeiter zu separieren“, sagt der General Manager des Robinson Club Amadé, Frank Hagmaier.

Pilotphase: Coronavirus-Tests für Tourismusmitarbeiter

Diese Woche hat die Pilotphase für flächendeckende Coronavirus-Tests im Tourismus begonnen. Als erste Salzburger Region ist Wagrain-Kleinarl an der Reihe gewesen. Mehrere hundert Mitarbeiter aus Gastronomie und Hotellerie sind getestet worden. Das soll auf Dauer wöchentlich passieren.

Im Endeffekt hätten sich aber nur einzelne Personen gegen den Test entschieden. Die Idee ist durch Tests und genaue Dokumentation eine Betriebsschließung zu verhindern. „Es wäre positiver, die Mitarbeiter freiwillig testen zu lassen als die öffentlichen Tests jetzt abzulehnen. Denn sollte eine Infektion auftreten, wird diese ohnehin öffentlich“, sagt Stefan Passrugger, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Wagrain-Kleinarl.

Warnung: Tests sind nur Momentaufnahme

Neben dem gesundheitlichen Aspekt sind die Tests auf Dauer natürlich auch Werbung nach außen. Anreisende Gäste sollten sich wohl und sicher fühlen. Eine „Wir sind Coronavirus-frei-Garantie“ bieten die Tests allerdings nicht. „Ich warne davor, dass ein Betrieb oder eine Region auf die Idee kommt zu sagen, wir sind Coronavirus-frei, denn die Tests sind nur eine Momentaufnahme, eine Woche später kann es später ausschauen“, sagt Touristiker Passrugger. Wird das Pilotprojekt zum Regelbetrieb, dann wären es in der Region Wagrain-Kleinarl alleine 1.000 Mitarbeiter, die im Sommer einmal pro Woche getestet werden.

Land legt anreisenden Gästen Test nahe

Während noch unklar ist, wer die Tests von Mitarbeitern der Tourismusbetriebe auf Dauer bezahlt, ist jedenfalls klar, dass Touristen aus Ländern oder Regionen, für die eine Reisewarnung gilt auf Empfehlung des Landes einen Coronavirus-Test machen sollen und dafür auch selbst die Kosten übernehmen sollen. Entweder sollen sie noch vor der Anreise in ihrem Heimatland einen Test machen oder nach der Ankunft bei einem niedergelassenen Arzt oder in einer der drei Coronavirus-Drive-In-Stationen des Roten Kreuzes in Salzburg.

Gäste aus Nordrhein-Westfalen: Kein Beherbergungsverbot

Diese Empfehlung des Landes gilt etwa auch für Gäste aus Nordrhein-Westfalen, wo dieses Wochenende die Sommerferien beginnen und aktuell tausende neue Coronavirus-Infektionen aufgetreten sind. Beherbergungsverbote für Gäste aus Nordrhein-Westfalen, wie sie beispielsweise in Bayern eingeführt wurden, kommen in Salzburg jedenfalls nicht in Frage, heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Haslauer (ÖVP).