Prozess in Salzburg
APA
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Chronik

Mordprozess: Neue Details aus Handy-App

Beim Mordprozess gegen einen 20-jährigen Afghanen, der einen Landsmann in Zell am See (Pinzgau) erwürgt haben soll, wurden Dienstagvormittag neue Details der Ermittlungen bekannt. So passt laut Anklage auch eine Fitness-App auf dem Handy des Beschuldigten zu bisherigen Ergebnissen der Ermittler.

Laut Polizei gibt es neben anderen Indizien wie DNA-Spuren auch das Bewegungsprofil des Verdächtigen auf dieser App. Auch diese Details würden sich in das Gesamtbild fügen, betonen Ermittler. Der Angeklagte blieb trotzdem auch am Dienstag vor Gericht dabei, dass er mit dem Tötungsdelikt an dem 19-jährigen Afghanen nichts zu habe.

Angeklagter verweist auf Kokain-Kauf

Dem Gericht erzählte der Asylwerber den Ablauf der Nacht von 21. auf 22. September 2019 aus seiner Sicht. Kurz vor der Tat hätten sich die beiden getrennt, das Opfer habe nämlich noch Kokain kaufen wollen. Diese Schilderungen stimmen laut Anklage nur teilweise mit ersten Aussagen bei der Polizei überein. Immer wieder berief sich der 20-Jährige am Dienstagvormittag auf sein Recht zur Verweigerung der Aussage.

Mordprozess gegen 20-Jährigen

Am Dienstag hat in Salzburg ein Mordprozess Prozess gegen einen 20-Jährigen Afghanen begonnen.

Der Prozess ist für zwei Tage angesetzt. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu 15 Jahre Haft.

Gemeinsame Unterkunft in Asylheim

Am Vormittag des 22. September 2019 fanden Passanten die Leiche des 19-Jährigen. Bei der Obduktion zeigte sich laut Gerichtsmedizin, dass dieser Afghane durch Gewalteinwirkung gegen den Hals ums Leben kam.

Bei Ermittlungen stießen Kriminalisten dann schnell auf den Tatverdächtigen, den 20-jährigen Landsmann des Toten. Die beiden wohnten gemeinsam in einer Asylunterkunft nur wenige hundert Meter von Tatort entfernt. Zudem wurden DNA-Spuren des mutmaßlichen Täters an Kleidung und Händen des Opfers festgestellt. Auch der Pullover, auf dem die Leiche lag, gehörte laut Polizei dem Angeklagten.

Tatort in Zell am See
ORF/Gerald Gundl
Der Tatort in Zell am See

Der Polizei zufolge waren die beiden in der Tatnacht in Zell am See unterwegs. Sie sollen befreundet gewesen sein, sich aber auch öfters gestritten haben, heißt es von Bekannten.

DNA-Spuren auf Händen und Kleidung

Wenige Tage nach der Tat wurde der 20-Jährige auf dem Salzburger Hauptbahnhof festgenommen. Seither saß er wegen Mordverdachtes in Untersuchungshaft. Er sei zum Tatzeitpunkt nicht am Tatort gewesen, sagt auch sein Verteidiger.