Dem 33-jährigen Salzburger Unternehmer Alexander Haslauer bereiteten die Coronavirus-Einschränkungen viel Sorgen und neue Schulden: Im März wollte er eigentlich sein Unternehmen für Veredelung und Gravur auf einer Nürnberger Fachmesse präsentieren, um internationale Beziehungen zu festigen – und hat investierte er mehr als 11.000 Euro. Im Februar wurde die Messe abgesagt – doch nur etwas mehr als 2.300 Euro bekam Alexander Haslauer rückerstattet: „Es sind auch viele Kosten wie Plakatdruck, Visitenkarten, der Stand, den man vorbereitet. Das sind viele Kosten, die nicht erstattbar sind. Diese 2.300 Euro, die zurückgekommen sind, waren nur die Standmiete. Auf allem anderen bleibst du halt sitzen.“
„Du weißt: Ich habe keinen Bewegungsspielraum mehr“
Seit drei Jahren betreibt der 33-Jährige seine Firma. Bald bekam er große Aufträge – etwa von einem arabischen Königshaus, das zu einem seiner besten Abnehmer zählt. Haslauer investierte in neue Maschinen und rechnete für heuer mit einer positiver Geschäftsbilanz. Nun hat er 130.000 Euro Schulden: „Zuerst verfällt man in eine regelrechte Schockstarre. Du stehst da und weißt: Ich bin jetzt sprichwörtlich eigentlich bankrott, ich habe keinen Bewegungsspielraum mehr. Es war wirklich eine Woche lang hart. Du bist nur mehr am Grübeln und weißt nicht mehr: Was mache ich jetzt so recht?“
Unternehmer wird in Coronavirus-Krise zu Buchautor
Staatliche Unterstützung bekam der 33-Jährige nicht, „weil in diesen Auflagen einfach Regeln drinnen waren, die sehr, sehr viele durch das Raster haben fallen lassen. Leider habe ich da dazugehört. Das ist heuer das vierte Jahr, dass es das Unternehmen gibt. Natürlich sind die ersten drei Jahre nur in seltenen Fällen positiv. Und wenn du negativ warst, war diese Regelung sehr lang so ausgelegt, dass du nichts bekommst.“
Reiseabenteuer in Thailand als kleiner Ausweg
Haslauer fand einen kleinen Ausweg aus seiner persönlichen Krise – er schrieb ein Buch mit dem Titel „Paralysiert“. Der Neo-Autor schildert das so: „Meine Leidenschaft war als Kind schon immer das Schreiben. Und ich habe immer in Krisenzeiten oder schweren Phasen sehr viel gelesen und mich dadurch in eine andere Welt gebeamt. Und ich habe dann angefangen ein Buch zu schreiben. Es ist ein Inselabenteuer, das in Thailand spielt – ein Reiseabenteuer in einer anderen, einer schönen Welt. Das hat mich dann einfach wieder herausgerissen: als erstes mental. Und dann ist das E-Book ganz gut verkauft worden – in der ersten Woche über 1.200 Downloads. Und das sind dann ein paar Euro, die hereinkommen, wo man dann zumindest wieder ein bisschen Einkaufen gehen kann.“
Seit Kurzem ist Alexander Haslauers Reiseabenteuer-Erzählung trotz Coronabeschränkungen in den Salzburger Buchläden erhältlich.