Die Mozart-Museen laden die Einheimischen heuer ganz speziell zu einem Besuch bei den Mozarts ein. Normalerweise stehen dort um diese Jahreszeit die Touristen Schlange – im Moment ist man froh, überhaupt wieder aufsperren zu können. Mit den inzwischen bekannten Sicherheitsvorkehrungen empfängt das Wohnhaus der Mozarts an den Wochenenden und Feiertagen nun wieder Besucher.
Dies ist eine gute Gelegenheit, auch die Familie des berühmtesten Salzburgers besser kennenzulernen. Denn auch die übrigen Familienmitglieder waren interessant und talentiert. Seine Schwester Nannerl war eine begnadete Pianistin. Und auch sie wurde vom Vater sehr gefördert, was zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. So streng wie, er immer dargestellt wird, sei Leopold Mozart nicht gewesen, betont Gabriele Ramsauer, Direktorin der Mozart-Museen.
„Vater Leopold war ein Intellektueller“
"Vereinfacht wird ja oft gesagt, Leopold Mozart sei wie ein Dompteur gewesen, der Wolfgang Amadeus wie ein ein Zirkuspferd durch Europa geschleift habe. In Wirklichkeit war Leopold aber ein Intellektueller – ein ausgezeichneter Pädagoge, der das Genie seines Sohnes sehr früh erkannt hat.
Wer heutzutage ein begabtes Kind hat, macht von ihm vielleicht ein Video, stellt dieses auf Youtube ins Internet, und hat dann vielleicht Millionen von Klicks. Damals musste man dafür hingegen noch sehr viel herumreisen, was alles sehr strapaziös war. Und so wurden begabte Kinder natürlich ‚vorgeführt‘, denn sie sollten ja bekannt gemacht werden", erläutert Ramsauer.
Zu den ausgedehnten Reisen sind die Mozarts vom Geburtshaus Wolfgangs in der Getreidegasse aus aufgebrochen. Denn dort hat die Familie gelebt, bis „Wolferl“ 17 Jahre alt war. Mozarts Geburtshaus sperrt am ersten Juniwochenende wieder auf. Auch dort bieten sich für die meisten Salzburger völlig neue Aus- und Einblicke, versichert die Museumspädagogin Maria Erker.
„Es ist ein sehr altes Gebäude, das sehr oft umgebaut wurde, mit einer spannenden Architekturgeschichte. Und es war immer ein sehr beliebter Wohnplatz. Die Getreidegasse ist ja eine sehr enge Gasse, wo sich die Häuser gegenüberstehen. Somit hat man dort eigentlich sehr wenig Tageslicht. Dieses Haus liegt aber an einem Platz, wodurch auch viel Licht herein kommt. So hat man sich zur damaligen Zeit zum Beispiel auch Kerzen gespart. Durch das Licht war es aber auch angenehmer zum Wohnen. Daher war dieses Haus eine beliebte Wohnadresse“, schildert Erker.
Vorerst an Wochenenden und Feiertagen geöffnet
Das Familienleben der Mozarts kennenlernen kann man nun immer an Wochenenden und Feiertagen zwischen 11 und 16 Uhr kennenlernen.
Zu Besuch bei den Mozarts
Zu Besuch bei den Mozarts