Moderatoren bei Onlinemesse für Startups mit Videokamera im Vordergrund
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Wirtschaft

Startup-Messe fand heuer nur online statt

Die Salzburger Gründerszene wacht aus der Corona-Pause auf und startete mit einer rein online stattfindenden kleinen Messe. Dort konnten sich Jungunternehmen vorstellen und sich auch nach Investoren und Geschäftspartnern umsehen.

Eigentlich hätte der „Startup Demo Day“ der Salzburger Wirtschaftskammer schon Mitte März stattfinden sollen. Doch auf Grund der Coronavirus-Krise gab es eine Verschiebung und die Umstellung auf eine reine Online-Messe.

Prototyp für Vertikal-Fahrradständer eines der Produkte

Dort stellten sich neun junge Unternehmen den rund 390 registrierten Teilnehmern vor – unter ihnen auch die Jungunternehmerin Tanja Friedrich. Sie präsentierte dort den Prototyp ihres „Bikeparkers“, eines Systems, mit dem sich Fahrräder im öffentlichen Raum sicher vertikal verstauen lassen.

Jungunternehmerin sitzt bei Prototyp für vertikalen Fahrradständer
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Die Idee sei ihr vor drei Jahren gekommen, sagt Tanja Friedrich. Doch die Umsetzung bis zum vor einigen Monaten fertiggestellten Prototypen habe dann doch eine Weile gedauert. „Ich habe mir natürlich lange überlegt: ‚Was mache ich jetzt?‘“, schildert Friedrich. „Ich habe eine lange Recherche gemacht, habe Tage am Bahnhof in Salzburg verbracht, habe mir die Fahrradständer dort angeschaut, habe mit Radfahren gesprochen, um herauszufinden: Was braucht man wirklich für einen guten Fahrradständer? Es hat schon einen langen Prozess gebraucht, bis ich wirklich auf die Lösung gekommen bin.“

Drei Minuten Präsentation, danach Zeit für Gespräche

Auch einen Kuchler Produzenten fand Tanja Friedrich schon – nur Abnehmer fehlen. Die wollte sie beim Demo Day finden. So wie alle anderen neun Teilnehmer hatte sie drei Minuten Zeit, ihr Produkt vor einer Onlinejury aus Investoren und hunderten anderen Interessierten vorzustellen.

Danach war auch Zeit für Einzelgespräche – quasi in eigenen Online-Messeständen, schilderte Lorenz Maschke, Startup-Beauftragter der Wirtschaftskammer: „Dort gibt’s verschiedene Bereiche, wo man tatsächlich eintreten kann und dort auch den Betreuer des Standes sieht und mit dem auch in den Chat gehen und sich über das Produkt informieren kann. Es ist also fast ein persönliches Aufeinandertreffen.“

Startup-Messe heuer nur online

Krise wirkte sich unterschiedlich aus

Die Corona-Krise habe einiges an Schwung in die Salzburger Gründerszene gebracht, sagte Maschke. Viele junge Gründer hatten jetzt auch Zeit, ihre Ideen weiterzuentwickeln. Die Krise sei hier also auch eine Chance: „Die jungen Startups, die gerade erst ins Geschäft eintreten, sind gar nicht so betrofffen, weil sie es ja gewohnt sind, von der Hand in den Mund zu leben. Startups, die sehr viel schon in Wachstum investiert haben, haben natürlich Probleme, diese Versprechen, die sie gegeben haben, jetzt auch zu erfüllen.“

Für Tanja Friedrich war die Messe mehr Chance als Risiko. Trotz kritischer Fragen der Jury kam ihr Fahrradständer gut an.