Wirtschaft

Benteler-Gruppe ringt um Staatszuschuss

Einem der größten deutschen Automobil-Zulieferer könnte die Verlegung des Firmenhauptsitzes nach Salzburg im Bemühen um staatliche Zuschüsse zum Verhängnis werden. Es geht um die Benteler-Gruppe, die ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen stammt.

Das Unternehmen ringt derzeit um Corona-Hilfen. Staatliche Zuschüsse könnte allerdings der Standort des Firmenhauptsitzes verhindern, der seit dem Jahr 2010 in Salzburg liegt. In ihrer deutschen Heimat gilt die Firma deshalb als Steuerflüchtling.

Benteler beschäftigt fast 30.000 Mitarbeiter, die gesamte Gruppe macht einen Jahresumsatz von rund acht Milliarden Euro. Das Familienunternehmen war jahrzehntelang in Paderborn im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen ansässig.

Firmenhauptsitz 2010 nach Salzburg verlegt

Der Firmenhauptsitz wurde allerdings im Jahr 2010 nach Salzburg verlegt. Die Corona-Krise und der damit verbundene schwere Einbruch auf dem KfZ-Markt hat den Autozulieferer schwer getroffen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll sich Benteler zuletzt zwei Milliarden Euro bei insgesamt 30 verschiedenen Banken geliehen haben.

Jetzt hofft das Unternehmen auf staatliche Hilfen, also Geld aus Steuermitteln. Laut Reuters bestehe allerdings die Befürchtung, dass die Firmensitzverlegung dabei massiv schaden könnte: Wer staatliche Hilfskredite in Anspruch nehmen wolle, müsse nämlich nachweisen, dass damit Engpässe in Deutschland gedeckt würden, heißt es von Experten.

Deutsches Bundesfinanzministerium gibt sich bedeckt

Das deutsche Bundesfinanzministerium wollte sich dazu nicht äußern. Eine Benteler-Sprecherin hat diese Woche lediglich bestätigt, dass es Verhandlungen um Hilfe mit den zuständigen Behörden gebe. Man arbeite derzeit daran, die Werke nach dem Corona-Lockdown wieder hoch zu fahren, hieß es.