Mittwoch hat bei den kleinen Grenzübergängen Salzburgs zu Bayern große Ratlosigkeit und teils großer Unmut geherrscht – in der Bevölkerung auf beiden Seiten. Und seit Mittwoch gilt im Zentralraum (Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau) wegen der CoV-Gefahr auf allen Buslinien der Samstag-Fahrplan. Die Verbindungen bei Bus und Bahn werden im ganzen Bundesland reduziert.
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Chronik

Sorge um Grenzöffnung nach Neuinfektionen

Nach dem Auftreten von drei neuen Coronavirus-Fällen in Salzburg sind die Gesundheitsbehörden um Beruhigung bemüht. Auch wenn es drei Wochen lang keine Neuinfektionen gegeben hat, sei damit zu rechnen gewesen, sagt Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.

Sorge bereitet den Behörden in der Stadt Salzburg aber die geplante Grenzöffnung zu Deutschland Mitte Juni, hier verunsichern die vergleichsweise hohen Infektionszahlen im benachbarten Bayern. 345 Covid-19-Patienten gibt es aktuell allein in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein, das entspricht nicht ganz der Hälfte der aktuellen Fallzahlen von ganz Österreich.

Zwei Infektionen im Zuge der Grenzkontrollen entdeckt

Zwei der drei jüngsten Covid-19-Fälle wurden bei Grenzkontrollen in Salzburg entdeckt. Bis Ende April gab es zuletzt keine offiziellen Neuinfektionen mehr, die Zahl der bislang positiv Getesteten hielt sich konstant bei 1.235 Personen. Am Dienstag meldete die Gesundheitsbehörde drei neue Fälle. Derzeit halten sich im Bundesland 17 Infizierte auf.

Stadt: „Kontaktpersonen einzugrenzen wird schwierig“

Dass die Kontrollen ab 15. Juni wegfallen sollen, bereitet den Gesundheitsbehörden der Landeshauptstadt Kopfzerbrechen. „Es wird natürlich aus Deutschland Fälle geben, die bei uns wieder aufschlagen. Es wird zur großen Herausforderung, die Kontaktpersonen ausfindig zu machen und einzugrenzen, um die Infektionsketten abzuschneiden“, sagt Bernd Huber, Büroleiter von ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner.

Land: „Mai ist entscheidend“

Auch die Gesundheitsbehörden des Landes sind von den Neuinfektionen nicht überrascht, sagt der Sprecher des Landes, Franz Wieser. „Wir haben immer gesagt, der Mai ist das entscheidende Monat, denn im Mai werden alle Öffnungen schlagend, zeitgleich haben wir eine Inkubationszeit von rund 14 Tagen. Hier gilt es wachsam zu sein.“

Grenzöffnung am 15. Juni: Termin steht

Auch wenn die Entwicklung der Infektionszahlen ständig beobachtet werde, dürfte das vorerst nichts an der Grenzöffnung ändern. Derzeit gebe es laut Land keine Anzeichen, dass vom Grenzöffnungsplan abgerückt wird.