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Umwelt

Privatkäserei startet Artenschutz-Projekt

Die Privatkäserei Woerle mit Sitz in Henndorf (Flachgau) geht neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit und hat jetzt ein Artenschutz-Projekt ins Leben gerufen. Heumilchbauern sollen dabei auf ihren Wiesen Kleinhabitate schaffen, als Rettungsinseln für Pflanzen und Tiere.

Der Mühlbauer in Zell am Moos im angrenzenden Oberösterreich ist einer von 40 Heumilchbauern, die bei dem Projekt bereits mitmachen. Es geht darum, Teile der Wiesen nicht so häufig zu mähen, sondern möglichst verschiedene Blütenpflanzen zu erhalten, um Nahrungsangebot und Nistplätze für Insekten zu schaffen.

Experte: Insekten und Pflanzen sind eingespieltes Team

Das Forschungsprojekt wird unterstützt von der Naturwissenschaftlichen Universität, von Insektenexperten und der HBLA Ursprung. Insektenexperte Hans Naumayer macht klar, dass nicht jedes Insekt jede Pflanze bestäubt – die Insekten müssen zur Pflanze passen, die beiden seien ein eingespieltes Team. „Es braucht eine ganze Fülle an Insekten, um die geringen Pflanzenarten in einer Wiese zu bestäuben. Aber auf einem Rotklee zum Beispiel wird man nur Hummeln finden, weil hier nur langrüsselige Hummeln dazukommen. Der Ehrenpreis hingegen hat sehr kleine Blüten und wird nur von kleinen, fünf Millimeter großen Bienen bestäubt.“

Ziel: 1.000 Rettungsinseln bei Bauern im Flachgau

Ziel des Projektes ist es, bei den Bauern das Bewusstsein für diese Insekten- und Pflanzenvielfalt zu schaffen. Langfristig soll es in zehn Jahren 1.000 solcher Artenschutz-Rettungsinseln bei den Heumilchbauern im Flachgau geben. „In einer Mahdwiese haben wir vor kurzem über 40 Pflanzenarten entdeckt und der Jungbauer war zuvor der Meinung, dass auf der Wiese nichts wächst. Hier wollen wir Bewusstsein schaffen“, sagt Konrad Steiner, wissenschaftlicher Berater der HBLA Ursprung.

Käserei: Pflanzenvielfalt schmeckt man auch im Käse

Pflanzenvielfalt auf der Wiese und somit im Heu macht sich auch in der Qualität der Milch und in weiterer Folge auch in der Qualität des Käses bemerkbar. „Nur wenn die Kühe tolles Futter bekommen und gesund sind, bekommen wir einen sehr guten Rohstoff, aus dem wir unseren Käse herstellen“, sagt der Geschäftsführer der Privatkäserei Woerle Gerrit Woerle.

Artenschutz-Projekt initiiert von Privatkäserei

Die Privatkäserei Woerle geht neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit und hat jetzt ein Artenschutz-Projekt ins Leben gerufen. Heumilchbauern sollen dabei auf ihren Wiesen Kleinhabitate schaffen, als Rettungsinseln für Pflanzen und Tiere.