Busfahrer Sally
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Soziales

Singender Busfahrer bangt um Hilfsprojekt

Viele Regionen in Entwicklungsländern stehen wegen der CoV-Krise vor unlösbaren Problemen. Die Spenden für Hilfsorganiosationen sind großteils eingebrochen, viele Projekte stehen vor dem Aus. Betroffen ist auch Ghana, Westafrika, die alte Heimat von Saliah Razak. In Salzburg kennen ihn viele als singenden Obus-Fahrer.

In seiner alten Heimat hat Sally – wie er genannt wird – ein Schul- und Ausbildungsprojekt für Kinder gegründet. Wie es damit jetzt weitergeht, weiß niemand. Saliah Razak ist mit Leib und Seele Obus-Fahrer in Salzburg. Wenn er jetzt, getrennt von den Fahrgästen seine Runden dreht, denkt er viel nach. Über seine Heimat Ghana, die er vor 21 Jahren verlassen hat und wo er Sorinatu gegründet hat.

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Kind in Ghana
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Für 700 Kinder soll in Ghana eine Schule gebaut werden
Busfahrer Sally
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Busfahrer Saliah Razak ist auch Musiker und hat das Hilfsprojekt Sorinatu in seiner Heimat Ghana gegründet
Bauarbeiten Schule Ghana
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Derzeit steht aber alles, wegen der Coronavirus-Krise auch in Ghana
Busfahrer Sally und Mitarbeiterin Sorinatu Hilfsprojekt
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Petra Toscany kümmert sich ehrenamtlich um den Verein Sorinatu
Busfahrer Sally mit Band
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Saliah Razak hat bisher Geld für das Hilfsprojekt durch Konzerte beigesteuert
Kinder in Ghana
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Für die Kinder ist die Situation derzeit durch das Coronavirus besonders schwierig

Sorinatu, das heißt „Steh auf und flieg!“. Ein Verein, der sich um die Ärmsten der Armen kümmert, um Waisenkinder oder um Mädchen, die vor der Zwangsehe fliehen. Sally hat mit Hilfe vieler Spender aus ganz Österreich eine Schule aufgebaut. Jetzt steht das Projekt. Lehrer und Arbeiter können nicht mehr bezahlt werden, sagt Saliah Razak: „Wegen Corona gibt es manche Familien, die gar nichts haben. Wir versuchen, dass alle mithelfen“.

Verein unterstützt 700 Schüler- Jetzt steht alles

Auf der Bühne ist Saliah Razak daheim. Der Liebe zu seiner Wahlheimat Salzburg hat er sogar in einem eigenen Song Ausdruck verliehen „Dahoam is Dahoam“. Von Salzburg aus versucht Sally jetzt, den Menschen in seiner Heimat Ghana zu helfen. Corona habe aber alle Einnahmequellen zunichte gemacht:“Wir haben nichts mehr. Wir haben mehr als 700 Schüler. Der Verein lebt von Spenden, Workshops, Konzerten und Veranstaltungen. Jetzt steht alles“.

Beunruhigende Nachrichten aus Ghana

Petra Toscany hat selbst ein Patenkind in Ghana und kümmert sich ehrenamtlich um den Verein Sorinatu. Die Nachrichten über Corona, die sie aus Afrika erreichen, beunruhigen sie: „Das ist nicht so, dass man ins Krankenhaus gehen kann und sich behandeln lassen. Man braucht eine private Versicherung. Die haben viele nicht“. Auch die Baustelle für die Lehrwerkstätte auf dem Schulgelände ruht zurzeit. Hier hätten schon bald junge Menschen zu Tischlern, Maurern oder Schneidern ausgebildet werden sollen.

Aus der Krise lernen

Saliah Razak hofft jetzt, dass die Krise viele Menschen zum Nachdenken bringt und dass sie eine Patenschaft übernehmen. Die Hoffnung gibt Sally nicht auf: „Ich glaube wir lernen alle was aus der Krise. Wir lernen, uns Zeit zu nehmen und ein bisschen runterzukommen von dem Stress“. Wann er wieder nach Ghana fliegen kann, das weiß Sally nicht – aber er glaubt fest daran – irgendwann werden sich alle wieder gemeinsam über die kleinen Erfolge freuen können.

Singender Busfahrer bangt um Hilfsprojekt

Busfahrer Saliah Razak sorgt sich, weil durch die Coronavirus-Krise die Spenden und Aktivitäten seines Vereins in Ghana stillgelegt sind