Wegen des plötzlichen Endes für jede Art von Fremdenverkehr sind die Stimmen gegen das neue Leitbild zuletzt lauter geworden. Eine Verschiebung der Debatte in den Herbst und eine neue Diskussion über den Inhalt – das wollen vor allem die kleineren Fraktionen im Salzburger Gemeinderat. Konkret Freiheitliche, Grüne, NEOS und KPÖ. Das vor der Corona-Krise erstellte Tourismusleitbild sei nicht mehr aktuell – so lautet das Hauptargument, außerdem müssten schärfere Instrumente gegen den Massentourismus entwickelt werden.
Kritik von Bürgerliste, FPÖ, KPÖ
Die Stadt habe sich lange zu sehr auf den Fremdenverkehr verlassen, sagt Gemeinderat Markus Grüner-Musil (Bürgerliste). Andreas Reindl (FPÖ) kritisiert, das neue Leitbild würde sogar auf eine Ausweitung des Massentourismus abzielen – etwa durch eine Verstärkung der touristischen Nebensaisonen. Für die KPÖ wiederum bietet das 80-seitige Papier nur Konzepte für Hoteliers und Gastronomen, nicht aber für die Stadtbewohner.
Bettenstopp für Stadt geplant
ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner weist die Kritik zurück. Man bemühe sich um mehr Qualität und weniger Masse: unter anderem sei ein Bettenstopp für die Landeshauptstadt geplant, das könne die Stadt aber nicht alleine beschließen, dafür brauche man rechtlich die Hilfe des Landtags. Auch weitere Beschränkungen im Bus-Tourismus sollen kommen. So hat die SPÖ den Antrag gestellt, in der Paris-Lodron-Straße nur mehr Reisebusse für Touristen mit bestätigter Hotel- oder Restaurant-Reservierung halten zu lassen. Dieser Antrag ist dann letztlich gemeinsam mit dem Tourismusleitbild 2025 von der rot-schwarzen Rathaus-Mehrheit beschlossen worden, auch die Liste SALZ war dafür- gegen die Stimmen von blau, grün, NEOS und KPÖ.
Debatte um Tourismusleitbild
Weitgehend einig war sich der Salzburger Gemeinderat bei den Beschlüssen über ein Hilfspaket für Kulturinitiativen, bei den Förderungen für die Fiaker oder der Sanierung des Müllnerstegs. Hitzig war hingegen die Debatte über das neue Tourismusleitbild der Stadt bis 2025.