In Kroatien leidet der Tourismus massiv unter der CoV-Pandemie in Europa. Fast 20 Prozent der Wirtschaftsleistung entfallen auf den Fremdenverkehr und davon fallen 60 Prozent aller Einnahmen auf die Monate von Juni bis September.
Kontrollierte Anreise der Gäste geplant
Um Teile der Hauptsaison zu retten, verhandelt Kroatien mit Slowenien und mit den Ländern, aus denen die meisten Gäste kommen. Ziel ist eine Grenzöffnung und eine kontrollierte Anreise der Gäste, die sich Tourismusminister Gari Cappelli so vorstellt. „Es geht vor allem um Gäste, die mit ihrem Privat-Pkw anreisen, weil wir Busreisen vergessen müssen, weil der Bus halbleer sein müsste, was sich nicht rentiert. Somit geht es zum Beispiel um Touristen, die von Klagenfurt nach Opatija fahren. Sie sollen bei der Reservierung zusätzliche Informationen bekommen, damit der Gast so wenige Kontakte wie möglich hat.“
Es solle eine App entstehen, damit der Gast sehen könne, wie er von zuhause am besten zum Hotel kommt. Da werde es auch Empfehlungen geben, wo man am besten tanken kann oder eine Pause machen. Dadurch soll sich der Gast immer sicher fühlen, weil diese Raststätten regelmäßig kontrolliert und desinfiziert werden, erklärte Tourismusminister Capelli.
Tourismus nach Covid-19 wird ein ganz anderer sein
Zwei Hotels betreibt der Salzburger Wilfried Holleis in Kroatien – eines davon liegt in Opatija. Auch für Holleis ist klar, dass es tiefgreifende Änderungen geben wird: „Dieser Tourismus nach CoV wird ganz anders sein; das beginnt bei der Anreise, beim Empfang, wo man dann informiert werden muss, bis zum Buffet: Natürlich wird man das entsprechend kommunizieren müssen in Form eines Büchleins oder eines Videos, wie man sich zu verhalten hat; also es wird für alle Menschen eine Umstellung sein.“
Bangen um Kroatien-Urlaube
Die CoV-Krise bedroht aber die Hauptsaison: Viele fragen sich, ob sie im Sommer an Meer fahren können. Für jene, die dort ein Haus oder ein Boot haben, gibt es mittlerweile Ausnahmen.
Buffets könnte man etwa so organisieren, wie es früher auf den Kreuzfahrtschiffen üblich gewesen sei, meinte Holleis. „Dass man in zwei Sitzungen isst; die ersten um sechs und die anderen um acht; dann kann man im Restaurant große Abstände einführen. Ob wir alle Restaurants aufsperren, muss man noch sehen, aber ich glaube, da ließen sich schon Lösungen finden.“
Auslastung spiele entscheidende Rolle
Wird eine Grenzöffnung noch bis Ende Mai vereinbart, könnte ein Vollbetrieb bereits mit 1.Juli starten, wobei eine entscheidende Rolle auch die Auslastung spielen wird. Liegt sie klar unter 50 Prozent, ist es fraglich, ob manche Hotels überhaupt aufsperren werden.