Gummistiefel warten darauf, wieder benützt zu werden
AFP/Christoph Stache
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Bildung

Debatte um Schulreife-Tests und kurze Frist

Direktoren und Lehrer in der Stadt Salzburg müssen nun doch sehr kurzfristig die Schulreife-Tests für angehende Volksschulkinder organisieren. Das soll in der kommenden Woche unter strenger Hygiene geschehen. Diese Anweisungen der Bildungsdirektion kritisieren Lehrergewerkschafter.

Die Tests in der Stadt Salzburg sind bisher wegen des Corona-Lockdown ausgefallen. In anderen Bezirken wurden sie schon durchgeführt. Sehr kurzfristig hat die Bildungsdirektion nun bekanntgegeben, dass die Schulen möglichst noch innerhalb der kommenden Woche die Tests nachholen sollen. In den Volksschulen Lehen 1 und 2 zum Beispiel müssen rund 80 Kinder getestet werden – ähnlich viele in Leopoldskron-Moos.

Gewerkschaft kritisiert Theoretiker in Direktion

Die neuen Vorgaben bedeuten mehr Stress für die ohnehin schon stark geforderten Direktoren und Lehrer, sagt Lehrergewerkschafter Anton Polivka: „Das ist sehr großer Planungs- und Verwaltungswand für die Schulleiter. Die Bildungsdirektion – das sage ich ganz ehrlich, tut sich oft leicht. Die drücken auf Senden beim E-Mail-Verkehr. In der Praxis draußen muss erst die Lage gesichtet werden, und dann müssen wir für jeden Standort schauen, wie man das umsetzen kann.“

Doch keine so fixe Frist, wie Lehrer befürchten

Die Tests seien wichtig, weil die gesamte Planung für das kommende Schuljahr davon abhänge. Darüber sind sich Lehrer und Eltern einig. Die Lehrergewerkschaft hofft auf Einsicht der Bildungsdirektion, sollten manche Schulen es nicht schaffen, diese Testergebnisse bis zum 18. Mai zu liefern. Von der Bildungsdirektion heißt es dazu, es sei die Möglichkeit für die Schulen geschaffen worden, das Zeitfenster nun zu nutzen, wo noch weniger Schüler in den Schulen seien. Das sei jedoch nicht als endgültige Frist für die Schulreifetests gedacht.

Kritik an neuen Blocksystemen im Schulunterricht

Eltern in Salzburg kritisieren die Klassenteilungen ab Mitte Mai. Viele Schulen halten sich an das von der Bildungsdirektion empfohlene „Reißverschlusssystem“ – einen Tag Schule, einen Tag Heimunterricht. Einige Schulen entschieden sich aber für das Blocksystem. Wer Kinder in unterschiedlichen Schulen hat, kommt in Schwierigkeiten – mehr dazu in salzburg.ORF.at (9.5.2020)