Nach den bisherigen Plänen würde der Musikunterricht in Schulen wegen der CoV-Krise bis zum Ende dieses Schuljahres ausfallen. Die Stunden sollen für andere Fächer verwendet werden. Das führte zu einem Proteststurm von Musiklehrern, aber auch Elternvertretern. Sie verstehen nicht, warum ausgerechnet Musik nicht mehr unterrichtet werden soll, so Katharina Anzengruber, Salzburger Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung. Musik sei gerade jetzt – auch aus rein pädagogischer Sicht – sehr wichtig.
Genaue Regeln müssen noch verhandelt werden
Gerade für die freiberuflichen Musiklehrer, die in Kindergärten oder Volksschulen Unterricht anbieten, falle derzeit die komplette Arbeit und damit das Einkommen weg. Es gebe aber Signale aus dem Bildungsministerium, dass die Proteste gewirkt haben und sich etwas ändern könnte, so Anzengruber. „Es gibt bereits einen ersten Brief, indem bekundet wird, dass die Situation so wie sie jetzt ist, diskutiert wird. Dass noch Änderungen kommen werden und dass man guter Dinge sein kann, dass der Musikunterricht stattfinden wird.“ Über die genauen Regeln für den Musikunterricht in den Schulen werde aber noch verhandelt.
Vermutlich keine Chance bei Turnunterricht
Für ein solches Überdenken der Regeln gibt es beim Turnunterricht hingegen keine Signale. Denn bis Schulschluss ist Turnen kein Teil des Schulunterrichts – und das, obwohl ab Mitte Mai Sportvereine wieder eingeschränktes Jugend-Training im Freien anbieten dürfen. Das würden viele nicht verstehen, sagte Robert Tschaut, Fachinspektor für den Turnunterricht in der Landesbildungsdirektion. „Das ist natürlich das Argument, das am häufigsten kommt – es ist für viele schwer nachvollziehbar.“
Dabei könne man gerade jetzt Turnunterricht im Freien mit den verkleinerten Schulklassen durchführen, sagt Tschaut. Auch wenn an Fußballspielen im Unterricht derzeit nicht zu sei denken sei, gäbe es genug Alternativen. „Im Mai, Juni, Juli gäbe es sicher viele Möglichkeiten im Freien, den Bewegungsdrang ausleben zu können,“ so Tschaut.