Maturanten im Akademischen Gymnasium
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Bildung

Erster Schultag: „Gewöhnungsbedürftig“

Fast 3.000 Salzburger Maturanten haben am Montag nach sieben Wochen Heimunterricht ihren ersten Schultag. Sie gehören zu den ersten, für welche die Schulen aufgesperrt werden. In zwei Wochen folgen die Volksschüler, Mittelschüler und die Unterstufenschüler der Gymnasien.

Drei Wochen haben die Maturanten jetzt Zeit für die Maturavorbereitung. Den ersten Tag wieder in der Schule zu sein beschreiben die Bildungseinrichtungen noch als gewöhnungsbedürftig.

Wiedersehensfreude: „Schüler auf Abstand hinweisen“

Im Akademischen Gymnasium auf dem Rainberg in der Stadt Salzburg lief die Premiere für die Maturanten am Montag ähnlich ab wie die Generalprobe in der Vorwoche, schildert Direktor Klaus Schneider. „Im Großen und Ganzen hat der erste Schultag heute funktioniert, alle Schüler waren da. Allerdings musste ich die Schüler, wie bereits bei der Probe, daraufhin weisen, dass der Sicherheitsabstand von einem Meter einzuhalten ist. Wenn man sich nach so langer Zeit wieder trifft, ist die Emotion oft stärker als die Vernunft.“

Erster Schultag für Maturanten

Am Monatg war Tag eins im Schulalltag mit völlig neuen Regeln – auch am Holztechnikum Kuchl (Tennengau).

Etappenweise Öffnung: „Es wird nicht eng in der Schule“

Diese Beobachtungen kann der Salzburger Bildungsdirektor Rudolf Mair nach einer Umfrage unter Direktoren in Gymnasien und Berufsbildenden Höheren Schulen nur bestätigen. Die Sorge von Elternvertretern, dass es in zwei Wochen mit dem Einzug der Unterstufen in den Schulen eng werden könnte, teilt Mair nicht. „Wenn der Schichtbetrieb der zehn- bis 14-Jährigen beginnt, ist ohnehin nur die Hälfte der Schüler im Unterricht anwesend. Ich denke nicht, dass es räumlich knapp wird.“

Sollten sich zu viele Menschen in den Schulgebäuden aufhalten, kündigt Bildungsdirektor Mair Lösungen wie die Übersiedlung der Maturaklassen in andere Gebäude an. Für die nächsten Tage und Wochen hoffen alle, dass kein Covid-19-Fall in den Schulen auftritt, denn dann müssten die Mitschüler und Lehrer in Quarantäne.

Berufsschüler: 19 Klassen weiterhin im Heimunterricht

Auch wenn am Montag eigentlich auch die Berufsschulen für die Abschlussklassen aufsperren sollten, bleibt dennoch der Großteil der Salzburger Lehrlinge zu Hause. 19 Berufsschulklassen im Abschlussjahr müssen von zu Hause aus lernen, 17 Klassen werden hingegen in der Schule unterrichtet. Grund für die Verlängerung des Heimunterrichts ist, dass Lehrlinge von auswärts wegen der Coronavirus-Einschränkungen nicht im Internat untergebracht werden können, sagt die zuständige ÖVP-Landesrätin Maria Hutter. Ein Verstoß gegen den Erlass des Ministeriums sei das aber nicht. Bis spätestens 3. Juni soll der Schulbetrieb in den Berufsschulen aber wieder starten, betont die Bildungsdirektion.

Praxis-Unterricht: Ein Mal pro Woche

Auch wenn Bildungslandesrätin Maria Hutter einräumt, dass das Lernen zu Hause ohne praktischen Unterricht in Werkstätten und Küchen nicht die Ideallösung für die Berufsschüler sei. Einzelne Berufsschulen holen die Schüler einen Vormittag pro Woche für den Praxis-Unterricht in die Schule. Lehrabschlussprüfungen finden in diesem Schuljahr jedoch ohne Einschränkungen statt.