CORONAVIRUS

Neues Besucherkonzept in Seniorenheimen fix

Die sechs Seniorenheime der Stadt Salzburg mit rund 700 Bewohnern und 650 Mitarbeitern seien bisher völlig frei von dem Virus, betont Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). Damit das so bleibt, werde man nun „sehr behutsam und schrittweise“ zur Normalität zurückkehren. Es gibt dazu ein neues Besucherkonzept mit „Plauderecken“.

Man sei auch der erste Betreiber im Bundesland gewesen, der ein absolutes Besuchsverbot eingeführt hat. Erst später seien andere Träger oder die Landeskliniken gefolgt, sagte Hagenauer.

Neues Konzept: „Plauderecken statt Besuchsboxen“

Ab kommendem Montag werden in den sechs Heimen so genannte „getrennte Besuche“ wieder möglich sein. Dafür wurden Rahmenvorgaben für alle Einrichtungen ausgearbeitet, die dann um individuelle Maßnahmen – auf jedes Haus abgestimmt – ergänzt werden, schildert Christoph Baumgärtner, Leiter der städtischen Heime. So sei in einem Haus zum Beispiel die Portierloge extra dafür adaptiert worden.

Mitarbeiter helfen bei Sicherheitsmaßnahmen

Wenn ab Montag wieder Besucher kommen, dann müssen sich alle Beteiligten an Sicherheitsregeln halten. Die Mitarbeiter der Heime seien dabei behilflich, sagt Sozialstadträtin Hageneuer. Vor den Treffen müssen sich Bewohner und Besucher Hygiene-Maßnahmen unterziehen: Desinfektion der Hände und Tragen von Schutzmasken. Vorerst soll es Besuche nur innerhalb der Häuser geben, wobei die geschaffenen Räume nun „Plauderecke“ genannt werden und nicht mehr „Besuchsboxen“.

Besuche gibt es nur nach Voranmeldung und Terminvereinbarung. Sie sind mit 45 Minuten beschränkt. Danach wird der Bereich für den nächsten Gast vorbereitet.

„Schritt für Schritt zurück zum Alltag“

Geplant sind auch Besuche im Freien, darüber werde man sich in der kommenden Woche mit dem Land abstimmen. Schritt für Schritt wolle man dann weitere Maßnahmen setzen, um nach und nach den gewohnten Alltag wieder herzustellen. So gibt es bereits Überlegungen, wie wieder Besuche von Friseurinnen, Fußpflegerinnen oder Physiotherapeuten ermöglicht werden können, auch die „Gegenstand-Quarantäne“ werde neu konzipiert. Derzeit dürfen den Bewohnern keine Gegenstände direkt ausgehändigt werden, sondern erst nachdem diese 72 Stunden in einem Raum aufbewahrt worden sind.

„Zustände wie in anderen Ländern abwenden“

„Manche mögen derart strenge Bestimmungen kritisieren, zum Schutz der Bewohner und der Mitarbeiter sind sie aber gerechtfertigt und notwendig“, betont Hagenauer. Bewohner und Heim-Mitarbeiter würden täglich die TV-Bilder aus anderen Ländern von völlig chaotischen Zuständen in Pflegeheimen sehen: „So etwas will ich bei uns allen ersparen“, so die Sozialstadträtin.