Die Nashornkuh Tamu ist Anfang vergangenen Jahres künstlich besamt worden. Wann allerdings der genaue Geburtstermin ist, das könne man bei Nashörnern nicht genau sagen, so die Tierärztin Miriam Wiesner. Denn der Geburtszeitraum bei Nashörnern liegt zwischen 485 und 520 Tagen, die Geburt könnte also zwischen Mitte Mai und Mitte Juni sein. Weil man aber schon Erfahrungen aus der letzten Trächtigkeit von Tamu habe, rechne man mit einer Geburt Anfang Juni, so Wiesner.
Tamu brachte nämlich vor fünf Jahren schon einmal ein Nashornbaby zur Welt – damals der erste Nachwuchs seiner Art im Salzburger Zoo. Nachwuchs bei diesen vom Aussterben bedrohten Dickhäutern ist selten in Zoos, deshalb bereite man sich auch auf die Geburt sehr genau vor. Zum Beispiel soll im Nashornstall Ruhe einkehren, deswegen gebe es auch jetzt schon keine Tierpfleger-Wechsel mehr, erklärte Wiesner.
Tägliche Bürstenmassage als Geburtsvorbereitung
Zur Geburtsvorbereitung gehört auch eine tägliche Bürstenmassage, damit die Nashornkuh für notwendige Blutabnahmen am Ohr vor der Geburt an Berührungen gewohnt wird. „Das trainieren wir mit einer Wurzelbürste zum Kratzen und Schmusen. Da stellen sich die Kühe ganz Nah mit Abstandssicherung hin und werden dann beschmust.“
Hoffnung auf Nashorn-Nachwuchs
Anfang Juni erwartet man im Salzburger Zoo Nachwuchs bei den Breitmaulnashörnern.
Fortpflanzung auf natürliche Art klappte bei den Hellbrunner Nashörnern noch nie, Bulle Athos ist in dieser Hinsicht zurückhaltend. So bleibe die Möglichkeit, sich dafür auch einen erfahrenen Bullen aus einem anderen Zoo auszuleihen, das sei aber eine sehr aufwändige Angelegenheit, meinte Wiesner. Für Nachwuchs bei Breitmaulnashörnern sind Zoos bereit, viele Umstände in Kauf zu nehmen. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz, denn in freier Wildbahn sind diese Tiere wegen Wilderei in ihrem Bestand äußerst gefährdet.