ältere Frau beim Stricken
ORF.at/Christian Öser
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Soziales

Besuche in Seniorenheimen ab 4. Mai

Ab 4. Mai sind wieder Besuche in Seniorenwohnheimen möglich. Das hat heute das Land Salzburg bekannt gegeben. Für Besucher werden strenge Auflagen zum Schutz der älteren Menschen gelten. Die Heime sollen in den nächsten Wochen nach Möglichkeit noch eigene Besuchsbereiche einrichten.

Seit Mitte März gilt für die Salzburger Seniorenwohnheime wegen der Corona-Krise ein Besuchsverbot. Ab Anfang Mai dürfen jetzt die Angehörigen wieder besucht werden. Die Öffnung der Heime erfolgt schrittweise. Vorerst dürfen Besucher nur einzeln und nach Voranmeldung kommen. Das soll einen Ansturm auf die Heime in den ersten Tagen verhindern, sagt der zuständige Sozialreferent und Landeshauptmannstellvertreter, Heinrich Schellhorn (Grüne): „Der lange, fehlende soziale Kontakt ist sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohnern als auch für die Angehörigen eine Belastung.

Persönliche Kontakte sind für die psychische Gesundheit sehr wichtig. Daher soll es auch für diese verletzliche Gruppe Lockerungen geben, um wieder ein Stück Normalität zurück zu erhalten. Die neuen Empfehlungen und Maßnahmen sollen daher ein erster Schritt sein, der von Durchtestungen begleitet wird“.

Strenge Auflagen

Bei den Besuchen gelten strenge Auflagen zum Schutz der Heimbewohner. So sollen eigene Begegnungszonen geschaffen werden, die ermöglichen, dass ein Meter Abstand eingehalten werden kann. Die Treffen sollen idealerweise im Freien stattfinden, dann könnten auch zwei Menschen zu Besuch kommen. Besucher müssen bei Besuchen im Seniorenheim einen Mundschutz tragen. Nicht alle Häuser werden gleichzeitig öffnen können, um Besuche zu ermöglichen und die Bewohnerinnen und Bewohner dabei auch schützen zu können.

Die Schutzmaßnahmen müssen jetzt eingerichtet und die Besuchszeiten streng koordiniert werden. Das Land sprach sich für eine zeitliche Beschränkung der Treffen aus, wie beispielsweise häufiger eine halbe Stunde oder einmal wöchentlich und dafür länger. Die Sonderregelungen bei Palliativ-Patientinnen und Patienten bleiben davon unangetastet.

Kinder unter sechs nur in Ausnahmefall

Bei allen Treffen müsse weiterhin mindestens ein Meter Abstand gehalten werden. Händeschütteln und Umarmungen sollten vermieden werden und Räume regelmäßig gelüftet werden.Nicht vorgesehen sind Besuche von Kindern unter sechs Jahren, außer in begründeten Ausnahmefällen, da diese von der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausgenommen sind.

Kritik von Sozialstadträtin

Kritik an den Plänen kommt aus der Stadt Salzburg, konkret von SPÖ-Sozialstadträtin Anja Hagenauer. Sie halte eine übereilte Öffnung der Seniorenheime für Verantwortungslos, die Bewohner seien die gefährdetste Gruppe und die Testungen der Heime noch lange nicht abgeschlossen, so Hagenauer in einer Aussendung.