Noch im Jänner waren die Aussichten für die Sägewerke sehr gut, es gab Verträge mit den Abnehmern in Italien. Die Sägewerke rechneten zu Jahresbeginn noch mit dem besten Quartal in den vergangenen zehn Jahren. Durch die Ausbreitung des Corona-Virus ist jetzt alles anders. Der italienische Markt fällt aus. Nachfrage aus dem Inland, aus Deutschland und der Schweiz gibt es zwar, aber drei Viertel des Holzes aus Salzburger Sägewerken gehen an Abnehmer aus Italien.
Die Baumärkte, Händler und Möbelerzeuger lassen das Holz wegen der Wirtschaftsflaute derzeit nicht nach Italien liefern, sagt der Fachgruppenobmann für die Holzindustrie, Wolfgang Hutter: „Man kann nicht so leicht wechseln bei den Überseemärkten, etwa jetzt nach Asien. Dazu ist die Salzburger Industrie zu klein, da kommen wir nicht rein“.
Mitarbeiter der Sägewerke in Kurzarbeit
In der Salzburger Holzindustrie sind rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Lager sind voll, viele Waldbesitzer wollen ihr Holz verkaufen, die Verkäufe stagnieren. Unterschriebene Verträge gibt es zwar, aber die Käufer übernehmen die Ware erst, wenn in Italien er Betrieb wieder anläuft.
Holz wird normalerweise überall gebraucht, am Bau, in der Lebensmittelindustrie, oder als Verpackungsmaterial. Auch in den Sägewerken sind Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet worden. Die Salzburger Sägewerke hoffen jetzt auf positive Signale aus der italienischen Politik – und dass dort die Bauwirtschaft wieder anspringt.
Holzindustrie in der Krise
Die Salzburger Holzindustrie kämpft gegen Exportausfälle durch die Coronavirus-Krise. Der Hauptabnehmer Italien fällt derzeit aus.