„Ich darf Ihnen gestehen, dass auch bei mir (ob der vielen offenen, unbeantwortbaren Fragen) manchmal die Angst an die Türe klopft.“ So einfühlsam sagt es Bürgermeister Georg Gappmayer (ÖVP) seiner Bevölkerung im Bürgermeisterbrief auf der Website der Gemeinde Tamsweg (Lungau).
Der schärfere Ton im Ennspongau
Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) in Radstadt (Pongau) schimpft im Web über offenbar uneinsichtige oder ungeduldige Teile der Bevölkerung: „Mir wurde berichtet, dass Personen sich nicht an die behördlich verordnete Haus- bzw. Heimquarantäne halten bzw. an den Absperrungen zur Quarantäne-Gemeinde Altenmarkt Treffen von Jugendlichen als auch Erwachsenengruppen stattfinden und dies sogar mit Fotos festhalten. Weiters wurde mir berichtet, dass sich in Radstadt nicht alle an die Maskenpflicht beim Einkaufen halten. Dies verdeutlichen auch die heutigen Zahlen, da in den letzten drei Tagen wieder ein Zuwachs an Neuinfektionen zu verzeichnen ist. Leider steht dies entgegen dem Trend aller anderen Gemeinden im Pongau."
Und die Zahlen der Infizierten und Genesenen sind auf der Radstädter Website genau aufgelistet – wegen des Datenschutzes ohne Namen.
Web-Video-Kanal (Screenshot) der Stadtgemeinde Seekirchen (Flachgau):
Verschiedene Meinungen über Daten-Publikation
Mit kommunalen CoV-Daten handhabt das auch der St. Johanner Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) – fast täglich aktuelle Zahlen, auch die der Genesenen. Anders agiert der Bischofshofener Bürgermeister Hansjörg Obinger (SPÖ). Er veröffentlicht bewusst keine Zahlen, „weil sie nichts aussagen und nur zu Leichtsinn verführen“, wie er betont.
Und der Seekirchener Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP) wendet sich per Video an seine Bürger: „Ich darf Sie ganz herzlich auf unserem Info-Kanal begrüßen und möchte Sie über die Corona-Situation in der Stadtgemeinde informieren.“
So unterschiedlich sind die Strategien der Gemeinden im Umgang mit dem Virus, so einheitlich die Appelle: Gemeinsam könne man der schwierigen Lage Herr werden.