Grundwehrdiener im Grenzeinsatz
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Chronik

Grundwehrdiener lösen Berufssoldaten an Grenze ab

370 junge Grundwehrdiener durften am 1. April in Salzburg nicht abrüsten – sie müssen wegen der CoV-Krise ihren Grundwehrdienst verlängern. Ein Teil von ihnen übernimmt Sonderaufgaben – 100 Mann lösen am Freitag die steirischen Berufssoldaten ab, die bisher an der Grenze im Einsatz gewesen sind.

Freitagfrüh verabschiedete das Salzburger Militärkommenado die 110 steirischen Bundesheer-Kameraden nach einem Monat im Assistenz-Einsatz an der Grenze. Im Beisein eines Zuges der Salzburger Aufschub-Grundwehrdiener wird ihnen gedankt. Das steirische Jäger-Bataillon war ausschließlich im Assistenz-Einsatz an den Grenzen, zur Unterstützung der Polizisten bei den Kontrollen. Ausgestattet mit Dankesurkunden von Bundesheer und Polizei traten sie ab: „Wir waren in der Lage am 19. März um Mitternacht die Grenzkontrollen aufzuziehen und das wäre ohne Assistenzeinsatz nicht machbar gewesen“, sagte Karl Heinz Wochermayr von der Landespolizeidirektion Salzburg.

Salzburger Soldaten im Grenzeinsatz

Erstmals seit dem Prager Frühling im Jahr 1968 müssen beim österreichischen Bundesheer Grundwehrdiener ihren Dienst verlängern.

„Schock“ – zehn Tage vorm Abrüsten

Eigentlich sollten die Grundwehrdiener am 31. März abrüsten, aber dann kam der Befehl der Bundesregierung auf Verlängerung. „Es war für jeden ein Schock – aber es ist für unser Land, für Österreich,“ so Aufschub-Präsenzdiener Fabian Haindl aus Oberwang (Oberösterreich). „Wir haben das zehn Tage vorm Abrüsten erfahren und dann war es schon nicht so toll – aber wir können nichts tun. Hätte es mir schlimmer vorgestellt, als es ist“, meinte sein Kollege Marco Feurstein aus Hallein (Tennengau).

Grundwehrdiener im Grenzeinsatz
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Von April bis Juni haben die Grundwehrdiener ihren Präsenzdienst verlängert – ein Teil von ihnen ist am Walserberg im Grenzeinsatz

Nach Grenzeinsatz folgt Ende Juni das Abrüsten

Die jungen Burschen werden jeweils vor Dienstantritt an der Grenze mit Pistolen ausgerüstet, bevor es auf den Walserberg geht. Sie sind bereits eingeschult und kontrollieren ab jetzt zum ersten Mal die Einreise nach Österreich nach den aktuell geltenden Covid-19-Bestimmungen. „Es ist einmal etwas anderes als in der Kaserne und es ist schon stressig mit viel Verkehr auf der Autobahn. Aber in Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert das ganz gut“, sagte Präsenzdiener Alexander Stieglbauer aus Pischelsdorf (Oberösterreich).

Ende Juni dürfen die 370 Salzburger Grundwehrdiener nach ihrem verlängerten Aufschub-Präsenzdienst abrüsten. Sie werden dann durch Miliz-Soldaten, die vor der Einberufung stehen, abgelöst.