Farbenfroh, mit 60 Grad waschbar und wiederverwendbar
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Soziales

Schutzmasken selbst genäht

In zahlreichen Gemeinden werden auf Eigeninitiative gemeinsam Schutzmasken genäht. Die Masken fehlen derzeit an allen Ecken und Enden, weltweit werden sie bestellt, Not-Lieferungen werden sehnsüchtig erwartet.

Immer mehr Salzburger versuchen daher, sich die Masken selbst zu nähen. Diese sind dann wiederverwendbar, können gewaschen werden und gestalten den neuen Alltag ein wenig farbenfroher.

Hof: Pro Tag entstehen 30 Masken

In Hof (Flachgau) etwa laufen die Nähmaschinen heiß. Die gelernte Schneiderin Maria Deutenhauser näht dort bis zu 30 Masken am Tag. „Man fühlt sich ja hilflos, wenn man nur so daheim sitzt. Ich bin jede Nacht angstbesetzt schlafen gegangen, wenn ich die Nachrichten aufmerksam gehört und mich gut informiert hatte. Und da habe ich mir gedacht: Du brauchst als Ausgleich eine Beschäftigung, die du von daheim aus machen kannst“, schildert Maria Deutenhauser.

Lange an der idealen Maske getüftelt

Sie tüftelte lange an der idealen Stoffmaske, damit diese dicht, wiederverwendbar und waschbar ist. Ihr Prototyp wurde dann schließlich zur Vorlage für den Verein „Hofer helfen Hofern“. Bereits 40 Näherinnen aus Hof und aus den umliegenden Gemeinden fertigen die Masken zu Hause an. Stoff und Gummi dafür werden gespendet, schildert Vizebürgermeisterin Daniela Rosenegger.

„Hier ist eine Drehscheibe. Das Material wird gebracht und von den Schneiderinnen vernäht und verarbeitet. Dann werden die fertigen Masken hierher gebracht und an jene Personen vergeben, die sie benötigen.“

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Viele nähen sich ihre Schutzmasken selber
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Viele nähen sich dieser Tage ihre Schutzmasken selbst
Die Nähmaschinen in Hof und anderen Salzburger Gemeinden laufen auf Hochtouren
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Die Nähmaschinen in Hof und in anderen Salzburger Gemeinden laufen auf Hochtouren
Bis zu 30 Schutmasken näht die Hofer Initiative pro Tag
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Bis zu 30 Schutmasken näht die Hofer Initiative pro Tag
Auch selber tragen sie ihre Masken beim Auswählen der Stoffe
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Auch selber tragen sie ihre Masken beim Auswählen der Stoffe
Farbenfroh, mit 60 Grad waschbar und wiederverwendbar
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Farbenfroh, mit 60 Grad waschbar und wiederverwendbar

Masken gehen an Privatpersonen und Kleinbetriebe

Die Masken gehen an Privatpersonen und auch an regionale Kleinbetriebe wie Trafiken oder Bäckereien. Insgesamt 3.000 Bestellungen sind beim Verein bereits eingegangen – ein beachtlicher Auftrag, den aber viele gerne annehmen, schildert die Obfrau des Vereins „Hofer helfen Hofern“, Christa Wimmer.

„Das sind Menschen, die vorher wahnsinnig Angst gehabt haben vor dem Ungewissen und mit denen ich in den Tagen davor noch sehr viele Telefonate geführt habe. Sie alle sind jetzt dankbar und greifen förmlich darum, dass sie etwas Sinnvolles tun können.“

Auch in Goldegg wird geschnitten, genäht und gebügelt

Auch in Goldegg (Pongau) wird geschnitten, genäht und gebügelt. Dort verarbeitet beispielsweise Ruth Vogl ihre kunterbunten Stoffe zu Masken. Ihr Stofffundus ist zwar noch gut gefüllt, aber der Ziehgummi ist ihr schon ausgegangen, schildert Vogl. „Da ist mir die Idee gekommen, Haargummis zu verwenden, was mir ja eigentlich viel besser gefällt, weil es da so schöne Farben gibt. Und inzwischen bin ich – glaube ich – der beste Kunde in unserem Geschäft, was Haargummis betrifft.“

Masken mit 60 Grad waschbar

Die Not macht also erfinderisch – das gilt auch für das Innenleben der Maske, schmunzelt Ruth Vogl. „Wir haben nämlich gefunden, dass die Masken – wenn nur Oberstoff und Futter vorhanden sind – vielleicht etwas zu dünn sind. Da hat mein Mann, der auch sehr kreativ ist, gemeint: Da nehmen wir einfach den Filter.“ Die Stoffmasken sind mit 60-Grad waschbar, sind nachhaltig wiederverwendbar und gestalten den eintönigen „Corona-Alltag“ zumindest ein wenig farbenfroher.

Salzburger nähen Stoffmasken

Immer mehr Salzburger ergreifen die Initiative und nähen Masken selbst. Diese sind dann wiederverwendbar, können gewaschen werden und sie gestalten unseren neuen Alltag ein wenig farbenfroher.