380kV-Hochspannungsleitung
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Wirtschaft

APG will Bau der 380-kV-Leitung fortsetzen

Der Bau der 380-kV-Freileitung durch Salzburg soll fortgesetzt werden. Zwar sind die Prozesse über die zwangsweise Einräumungen von Dienstbarkeiten und defacto Enteignungen vorübergehend ausgesetzt, Projektbetreiber APG will die Bauarbeiten trotzdem wieder aufnehmen.

Nach dem Acht-Punkte-Katalog der Sozialpartner kann die 380-kV-Leitung weitergebaut werden. Allerdings nur mit den strengeren Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Es muss nicht nur Abstand unter den Arbeitern gehalten werden, auch Werkzeuge und Maschinen müssen zum Beispiel regelmäßig desinfiziert werden, sagt APG-Projektleiter Wolfgang Hafner.

„Wir müssen so rasch als möglich diese Leitung realisieren und das werden wir auch machen. Wir hatten jetzt durch das Coronavirus eine Unterbrechung, weil Gesundheit für uns vorgeht und das ist nach wie vor der Fall. Unter den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen werden wir den Bau so rasch als möglich wieder aufnehmen“, sagt Hafner.

„Können Demonstrationsrecht nicht nutzen“

Mit Protesten von Freileitungsgegnern, die die Bauarbeiten blockieren ist derzeit nicht zu rechnen. Demonstrieren sei derzeit coronabedingt nicht möglich, sagt Freileitungsgegner Theodor Seebacher von der IG Erdkabel.

„Wir werden uns rechtlich erkundigen, was tatsächlich Sache ist. Wir können keinen Widerstand leisten, weil nicht mehr als fünf Personen zusammenkommen dürfen. Wir dürfen unser Demonstrationsrecht also gar nicht nutzen“, sagt Seebacher. Die Gerichtsverfahren rund um die zwangsweisen Einräumungen von Dienstbarkeiten durch die Grundbesitzer liegen derzeit auf Eis.