Das gefälschte Schreiben kurisierte seit einigen Tagen auf WhatsApp. Darin ist zu lesen, dass am Wochenende eine Testung zur Eindämmung der Verbreitung von Covid-19 in der Turnhalle der Neuen Mittelschule stattfinde. Der Test sei für alle Gemeindebürger verpflichtend, „aufgrund der Nähe zu Tirol und einer bereits sehr hohen Zahl an bereits infizierten Personen“. Und weiter: „Aufbauend auf das Ergebnis der Testung wird mit der Bundesregierung über eine mögliche Quarantäne der Gemeinde Leogang entschieden.“
Urheberin ausgeforscht: „Aprilscherz für Verwandte“
Bürgermeister Josef Grießner (ÖVP) informierte sofort die Polizei über das gefälschte Schreiben. „Es handelt sich dabei um eine völlige Falschmeldung und ich bin zutiefst entsetzt und empört, dass jemand gerade in diesen Zeiten versucht, die Bevölkerung so zu verunsichern oder sogar mich persönlich zu diffamieren. Die Polizei wird das nachverfolgen und hoffentlich denjenigen ausfindig machen, der dafür verantwortlich ist“, sagte Grießner am Donnerstag.
Am Freitag bestätigte nun eine Polizeisprecherin gegenüber der APA, dass Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Urheberin des Schreibens wurde ausgeforscht. Die 53-jährige Pinzgauerin erklärte, der Brief sei ein Aprilscherz und nur für Familienangehörige bestimmt gewesen.
Staatsanwaltschaft entscheidet über weitere Schritte
Doch der mit Gemeindestempel und Unterschrift versehene Bürgermeisterbrief zog rasch seine virtuellen Kreise im Internet. Das sei nicht beabsichtigt gewesen, rechtfertigte sich die Verfasserin. Die Polizei schickt nun den gefälschten Brief an die Staatsanwaltschaft zur rechtlichen Beurteilung. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie werde die Verbreitung von Fake-News nicht als Scherz abgegolten, warnte die Polizeisprecherin.