Viele Salzburger nutzten das frühlingshafte Wetter trotz der Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen
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Chronik

Frühlingstag: Ein-Meter-Abstand oft nicht möglich

Viele nutzten das frühlingshafte Wetter am Samstag, um im Freien die Sonne zu genießen. An manchen Stellen waren zeitweise derart viele Leute unterwegs, dass es nicht mehr möglich war, den Sicherheitsabstand von einem Meter einzuhalten. Die Salzburger Polizei meldet 489 Anzeigen nach dem Corona-Gesetz.

Am Salzachufer in der Stadt Salzburg, auf den Wegen entlang der Saalach oder am Gaisberg: Am Samstag zog es die Salzburger raus an die frische Luft. Laut Anrainern waren so viele Menschen, wie nie zuvor unterwegs. Bewegung sei zwar gut, aber manche Wanderer oder Sportler würden sich respektlos verhalten, dabei einfach durch Felder marschieren, Müll liegen lassen und wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, auch unfreundlich reagieren, kritisierten am Samstag Bewohner.

Freizeitsportler genießen die Luft und halten Abstand

Andere hingegen halten bewusst Abstand und schätzen die Bewegung im Freien. „Wir nutzen das Wetter heute aus und nutzen auch die Ausgangssperre, die es eben nicht gibt, um frische Luft zu schnappen und uns zu bewegen“, sagte Stefan Sturm aus Salzburg. Auch Melanie Löckinger aus Salzburg schilderte, dass ihrer Meinung nach entlang der Salzach zu viele Leute unterwegs waren und sie deshalb auf den Gaisberg ausgewichen ist.

Frühlings-Samstag unter Corona-Beschränkungen

Zahlreiche Salzburger tankten am Samstag Sonne im Freien. Stellenweise waren so viele Leute unterwegs, dass es nicht möglich war, den Coronavirus-Sicherheitsabstand von einem Meter einzuhalten.

Salzachkai: Polizei warnt mit Durchsage

Auch am Elisabethkai an der Salzach tummelten sich Spaziergeher, Radfahrer und auch Polizisten. Die Beamten machten mit einer Durchsage darauf aufmerksam, dass längere Aufenthalte an öffentlichen Orten untersagt sind und bei Missachtung Anzeige erstattet wird. Am Samstag waren planmäßig vermehrt Polizisten im Streifen-Einsatz, um zu kontrollieren, Leute zu verwarnen oder zu strafen. „An Tagen wie diesen sind die Kollegen verstärkt gefordert, die Kontrolle der Ausgangsbeschränkungen wahrzunehmen. Dabei werden vermehrt Übertretungen festgestellt, teilweise ist es notwendig, die ein oder andere Anzeige zu erstatten“, bilanzierte Polizeisprecher Hans Wolfgruber.

Die Polizei kontrollierte die Ausgangsbeschränkungen
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Die Polizei kontollierte die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen

Gaisbergbus wird am Montag eingestellt

Dutzende Ausflügler fuhren am Samstag mit dem Gaisbergbus auf den Salzburger Stadtberg, trotz der Anweisung des Gesundheitsministeriums, nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Grüne fahren zu dürfen. Auf die Frage, warum der Gaisbergbus überhaupt noch fährt, heißt es von der Salzburg AG: Man habe in einem ersten Schritt auf den Samstagsfahrplan umgestellt, um die Grundversorgung zu sichern, für alle diejenigen, die auf dem Gaisberg wohnen. In einem zweiten Schritt werde die Linie ab Montag aber komplett eingestellt.

Autowaschen als rechtlicher Graubereich

Das sonnige Wetter nutzten manche auch zum Autowaschen – ein rechtlicher Graubereich. Es ist zwar nicht ausdrücklich verboten, stellt aber auch keine lebensnotwendige Tätigkeit dar. Einkaufen ist dagegen ja eindeutig erlaubt: In den Supermärkten gingen die Salzburger am Samstag ein und aus – manche allein, andere nach wie vor mit der ganzen Familie. Für manchen Salzburger war der Samstag eine Gelegenheit, seine Coronavirus-Sorgen für einen sonnigen Augenblick zu vergessen.