Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Zwei Trafikräuber zu Haftstrafen verurteilt

In Salzburg sind Dienstag ein Salzburger und ein Tschetschene wegen eines Trafikraubes zu zwei bzw. vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Ausländer ist laut Justiz ein schneller Rückfalltäter. Er beging den bewaffneten Überfall drei Wochen nach einer Haftentlassung.

Der Mann sei „auf einem guten Weg“, befand die damals zuständige Richterin und entschied, dass der 22-Jährige die Haft vorzeitig verlassen dürfe. Am 5. November 2019 wurde der Tschetschene auf freien Fuß gesetzt. Am 26. November überfiel er dann mit einem 23-jährigen Salzburger die Trafik in der Maxglaner Hauptstraße in der Stadt Salzburg.

Räuber erbeuteten 2.700 Euro

Die zwei Vermummten waren mit einer Gas- und eine Luftdruckpistole bewaffnet und erbeuteten rund 2.700 Euro. Kurze Zeit später wurden sie in einem Hotel festgenommen und ein Teil der Beute sichergestellt. Ihr Motiv war Geldnot. Der eine hatte keine Wohnung, dem anderen wurde wegen nicht beglichener Rechnungen der Strom abgedreht.

Verteidiger: Tschetschene habe „Trauma nach Kriegsflucht“

Der Verteidiger des Tschetschenen betonte das Trauma seines Mandanten, weil er ein Kriegsflüchtling sei. Der angeklagte Salzburger bat beim Prozess am Dienstag, der überfallenen Trafikantin die Hand zu schütteln und sich persönlich bei ihr entschuldigen zu dürfen. Die Frau stimmte zu und bat mit tränenerstickter Stimme beide Täter, eindringlich auf den rechten Weg zurückzufinden und erinnerte daran, welche Todesangst sie gehabt hatte. Der 22-jährige Tschetschene erhielt eine nicht rechtskräftige unbedingte Haftstrafe von vier Jahren. Sein Salzburger Komplize wurde rechtskräftig zu zwei Jahren unbedingt verurteilt.